Kahlschlag verhindern!
K. H.
Am 3,5 Kilometer langen Rheindamm von Neckarau bis zum Lindenhof möchte das Regierungspräsidium in Karlsruhe über 1.000 – meist Jahrzehnte alte – Bäume fällen.
Die sechs Baustellen würden je 30.000 LKW-Fahrten für Transporte zur Folge haben.
Mehrere Initiativen und Umweltverbände haben über 5.400 Einwendungen gegen die Pläne des Regierungspräsidiums gesammelt. 3.400 wurden am 17. Januar 2023 der Mannheimer Umweltdezernentin Diana Pretzell übergeben.
Am selben Tag beschlossen in einer gemeinsamen Sitzung der Ausschuss für Umwelt und Technik und der Betriebsausschuss Technische Betriebe die offizielle Einwendung der Stadt Mannheim gegen die aktuellen Pläne des Regierungspräsidiums zur „Rheindammsanierung“.
Die Einwendung wurde fristgerecht der Planfeststellungsbehörde übergeben und ins Verfahren eingebracht. Sie bemängelt, dass die Karlsruher Behörde das kommunale Selbstverwaltungsrecht der Stadt Mannheim (geschützt nach Art. 28 Abs. 2 GG und Art. 71 Abs. 1 LV BW) missachte.
Zudem berücksichtige das Vorhaben nicht ausreichend den planerischen Willen der Stadt Mannheim und greife massiv in den Klimaschutz- und Klimafolgenanpassungsplan sowie den Waldnutzungsplan der Stadt Mannheim ein.
Der Waldpark in Mannheim ist ein wichtiges Naherholungsgebiet für Jung und Alt, mit Naturschutz, Bodenschutz und Sicherung eines ausgeglichenen Wasserhaushaltes.
Es gibt eine baumschonende, alternative Methode zur Sanierung des Rheindamms mit durchgängigen selbstragenden Spundwänden zum Hochwasserschutz, die im Fachgutachten von Ronald Haselsteiner bestätigt werden. Dadurch können 80 bis 90 % der Bäume vor dem Kahlschlag gerettet werden.
Jetzt gilt es, den außerparlamentarischen Widerstand gegen den Kahlschlag im Waldpark weiter zu stärken.