H. S.
Unter dem Motto: „Abrüstung statt Aufrüstung – Friedensfähig statt kriegstüchtig!“ fand am 30. März 2024 der diesjährige Ostermarsch in Mannheim statt. Aufgerufen hatte das Bündnis Ostermarsch, ein Zusammenschluss von Friedensinitiativen und politischen Organisationen (darunter die ISO Rhein-Neckar). Das großartige Engagement der ehrenamtlich Aktiven im Bündnis war Voraussetzung für das Zustandekommen und letztlich gute Gelingen der Mannheimer Aktion.
Rund 400 Menschen, mehr als im Vorjahr, beteiligten sich an dem Marsch durch die Mannheimer Innenstadt. Die Demo führte vom Alten Meßplatz über den Paradeplatz bis zu den Kapuziner-Planken.
Hauptredner waren der Journalist Franz Alt und Clemens Ronnefeldt vom Internationalen Versöhnungsbund. Außerdem sprachen Maximilian Heßlein, Industrie- und Sozialpfarrer beim Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt, und Klaus Waiditschka vom Netzwerk Friedenssteuer.
Alle Redner befassten sich vor allem mit der aktuellen Kriegssituation in der Ukraine und im Gazastreifen und wiesen auf die gefährlichen gesellschaftlichen und politischen Folgen der damit einhergehenden Kriegstreiberei hin.
Zum Abschluss der diesjährigen Ostermarschbewegung fand am Ostermontag noch ein Osterspaziergang mit Kundgebung an den Coleman-Baracks in Mannheim-Sandhofen statt. Daran beteiligten sich etwa 40 Menschen.
Russlands Ukrainekrieg beenden
Im Aufruf zum Mannheimer Ostermarsch ist zu lesen: „Russland muss den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf die Ukraine beenden. Dazu tragen jedoch weder militärische Offensiven, Waffenlieferungen an die Ukraine noch Sanktionen gegen Russland bei. Die Politik der Bundesregierung ist gekennzeichnet von einer umfassenden Militarisierung, statt dazu bei- zutragen, die globalen Konflikte mit friedlichen Mitteln, mit der Förderung von sozialer Verteidigung und am Verhandlungstisch zu lösen.“
Weiter heißt es: „Das gilt auch für den Gaza-Krieg. Wir fordern einen allseitigen sofortigen Waffenstillstand. Der brutale Überfall der Hamas auf die zivile Bevölkerung vom 7. Oktober 2023 ist durch nichts zu rechtfertigen, das gilt aber auch für die brutale Vorgehensweise der israelischen Armee gegen die palästinensische Bevölkerung, indem sie deren Lebensgrundlagen völlig zerstört. Dauerhaften Frieden und Sicherheit in der Region kann es nur durch gerechte Lösungen geben, die nicht auf Kosten der ‚Anderen‘ gehen und die die Menschenrechte für alle gleichermaßen garantieren.“
Frieden statt Kriege finanzieren
Danach wird festgestellt: „Anstatt auf Diplomatie, Deeskalation und Förderung sozialer Verteidigung durch die Zivilgesellschaft zu setzen, steigen die deutschen Militärausgaben gigantisch. Zusätzlich zum 100 Milliarden Euro-,Sondervermögen‘ für die Bundeswehr steigen sie von diesem Jahr auf das nächste von 64 Milliarden auf voraussichtlich 85,5 Milliarden Euro, etwa tausend Euro pro Einwohner. Mittel, die zur Bekämpfung der Klima-Katastrophe und für eine soziale Transformation der Wirtschaft im Interesse der Beschäftigten und der Gesellschaft dringend benötigt werden, stecken in Panzern und Kampfflugzeugen fest.“
Und schließlich kritisiert der Aufruf: „Es fehlt das Geld, um Armut zu verhindern, den sozialen Wohnungsbau voranzutreiben, das Bildungs- und Gesundheitssystem zu verbessern. Militarisierung und Kriegstreiberei fördern das Erstarken von Nationalismus, Rassismus und Faschismus. Kriege und Aufrüstung sind Ursachen für Flucht und Vertreibung. Es ist höchste Zeit für eine weltweite Friedenspolitik. Sie wird nur durch eine global vernetzte Antikriegsbewegung unter Beteiligung der Gewerkschaften durchgesetzt werden können.“
Diese Antikriegsbewegung zu schaffen, ist eine der dringlichsten Aufgaben.