US-Atom­bom­ben aus Deutsch­land abziehen!

 

O. T./M. G.

Am 6. August 1945 warf die US-Luft­waf­fe die „Litt­le Boy“ genann­te Uran-Atom­bom­be auf die japa­ni­sche Stadt Hiro­shi­ma. Drei Tage spä­ter bom­bar­dier­te sie Naga­sa­ki mit „Fat Man“, einer Plu­to­ni­um-Bom­be. Fast 100.000 Men­schen star­ben direkt durch die Bom­bar­die­run­gen, die ohne jeg­li­che „mili­tä­ri­sche Not­wen­dig­keit“ durch­ge­führt wurden.

Ostermarsch Mannheim, 16. April 2022. (Foto-Avanti².)

Oster­marsch Mann­heim, 16. April 2022. (Foto-Avan­ti².)

Wei­te­re 140.000 Opfer star­ben durch die­se ver­bre­che­ri­schen „Tests“ spä­ter auf­grund ihrer Ver­let­zun­gen und an den Fol­gen der radio­ak­ti­ven Verstrahlung.

Atom­bom­ben auf unse­re Region?
Wenig bekannt ist, dass die US-Luft­waf­fe eigent­lich den Abwurf ihrer neu­en Atom­bom­ben in Deutsch­land geplant hatte.

Im Juli 1945 waren die Bom­ben mit Ver­spä­tung fer­tig­ge­stellt wor­den. Die Men­schen in Deutsch­land und vor allem in der Rhein-Neckar-Regi­on hat­ten das gro­ße Glück, dass das faschis­ti­sche Regime zwei Mona­te zuvor kapitulierte.

Hät­te die Nazi-Füh­rung drei Mona­te spä­ter kapi­tu­liert, wären die neu­en Mas­sen­ver­nich­tungs­waf­fen auf Lud­wigs­ha­fen und Mann­heim aus zwei wei­te­ren Grün­den abge­wor­fen wor­den. Unmit­tel­bar, um die Indus­trie­an­la­gen der IG Far­ben (heu­te BASF) und der vie­len Rüs­tungs­be­trie­be zu zer­stö­ren. Mit­tel­bar, um als Prä­ven­tiv­maß­nah­me gegen ein zwei­tes 1918 die­se Hoch­bur­gen der alten Arbei­ter­be­we­gung end­gül­tig zu zerschlagen.

Radio­ak­ti­ve Strah­lung weltweit
Der Uran-Berg­bau, die Pro­duk­ti­on von Atom­waf­fen und die vie­len Test­ex­plo­sio­nen for­der­ten und for­dern unge­zähl­te Opfer.

Seit dem Beginn des Zeit­al­ters der Atom­waf­fen im Juli 1945 wur­den mehr als 2.000 Atom­waf­fen­tests durch­ge­führt. Über der Erde, unter­ir­disch und unter Wasser.

Die extrem nega­ti­ven Fol­gen für Gesund­heit und Umwelt sind dra­ma­tisch. Alle Men­schen tra­gen durch den „Fall­out“ von Atom­waf­fen­tests radio­ak­ti­ve Sub­stan­zen in ihren Kör­pern. Die­se erhö­hen das Krebs­ri­si­ko. Gro­ße Tei­le der Erde wur­den radio­ak­tiv kontaminiert.

Laut der Inter­na­tio­na­len Kam­pa­gne zur Abschaf­fung von Atom­waf­fen (ICAN) sind allein die von 1945 bis 1980 durch­ge­führ­ten ober­ir­di­schen Atom­waf­fen­tests ver­ant­wort­lich für inter­na­tio­nal etwa 2,4 Mil­lio­nen Krebstote.

Die radio­ak­ti­ve Strah­lung erhöht sich welt­weit wei­ter. Auch heu­te rich­ten die mili­tä­ri­sche und „zivi­le“ Atom­in­dus­trie schwers­te Schä­den an Men­schen und Natur an. Bis jetzt ist es nicht gelun­gen, das ato­ma­re Wett­rüs­ten zu stoppen.

Atom­waf­fen­ver­bot jetzt
Inter­na­tio­nal enga­gie­ren sich jedoch Men­schen für die Abschaf- fung aller Atom­waf­fen. Die Anti­kriegs- und die Frie­dens­be­we­gung gehen Hand in Hand mit der Natur­schutz- und Klimabewegung.

ICAN erhielt den Frie­dens­no­bel­preis wegen ihres Enga­ge­ments für einen glo­ba­len Atom­waf­fen­ver­bots­ver­trag (AVV). Die­ser Ver­trag trat am 22. Janu­ar 2021 in Kraft. Bis zum 19. Sep­tem­ber 2023 hat­ten 93 Staa­ten die­sen Ver­trag unter­zeich­net und 70 Staa­ten ratifiziert.

Deutsch­land gehört bezeich­nen­der­wei­se bis­her nicht zu den Unter­zeich­nern des AVV-Ver­tra­ges, obwohl mehr als 140 Städ­te, Gemein­de und Regio­nen den ICAN-Städ­te­ap­pell unter­zeich­net haben, dar­un­ter auch die Stadt Mannheim.

Über 90 % der Bevöl­ke­rung leh­nen die Sta­tio­nie­rung der US-Atom­bom­ben auf dem Bun­des­wehr-Flug­platz Büchel ab. Das inter­es­siert die Stra­te­gen der Kriegs­tüch­tig­keit nicht.

Für sie steht die Atom­be­waff­nung wie­der hoch im Kurs.

Wir hin­ge­gen mei­nen, dass die­se lebens­be­dro­hen­de Poli­tik mit allen erfor­der­li­chen Mit­teln eines demo­kra­ti­schen Wider­stands gestoppt wer­den muss.

Aus Avan­ti² Rhein-Neckar Sep­tem­ber 2024
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