Kapitalismus grünwaschen oder bekämpfen?
E. B.
Die Bewegung „Fridays for Future“ hat frischen Wind in die Klimadebatte gebracht. Die herrschende Klasse ist mitsamt der ihr dienenden Kaste der BerufspolitikerInnen aufgeschreckt worden. Die Umfragewerte für die Grünen tun ein Übriges. Mittlerweile ist ein heftiger Wettbewerb im Land des Exportweltmeisters entbrannt. Frei nach dem Motto: Wer ist der/die Grünste im ganzen Land. Sogar Kanzlerin Merkel (CDU) schwärmt nun von Greta Thunberg.
Nur die blauen Braunen von der „A“fD bleiben kruppstählern bei der Leugnung des Klimawandels, denn die Erde ist ja eine Scheibe …
Dabei ist ja alles schon längst recht klar. Bereits im Jahr 1956 hat das Time Magazine auf Warnungen des US-Klimaforschers Roger Revelle aufmerksam gemacht. Anhaltende CO2-Emissionen, so Revelle, könnten etwa 50 Jahres später massive Auswirkungen auf das Klima haben. Das Abschmelzen der grönländischen und antarktischen Eisschilde als Ergebnis der verstärkten globalen Erwärmung würden eine Katstrophe zur Folge haben – nämlichen den globalen Anstieg der Meeresspiegel.
Seitdem haben unzählige wissenschaftliche Forschungen nicht nur das drohende Szenario einer verheerenden Klimakatastrophe bestätigt, sondern auch die Frage nach ihrer Vermeidung gestellt.
Passiert ist jedoch wenig. Schließlich ist es im vorherrschenden Wahn des fundamentalistischen Marktglaubens ein Tabu, die Logik der kapitalistischen Profitmaximierung in Frage zu stellen.
Genau das aber ist erforderlich. Lauter und konsequenter denn je und nicht nur am 20. September, dem internationalen Klimastreiktag!
Ohne die Überwindung des konzerngesteuerten Kapitalismus und seine Ersetzung durch ein demokratisch geplantes, ein sozial und ökologisch ausgerichtetes Wirtschaftssystem wird das nicht gelingen.
Dazu braucht es nicht nur eine starke weltweite außerparlamentarische Bewegung, sondern ein antikapitalistisches Programm, eine mobilisierende Strategie und eine wirksame, organisierte Gegenmacht der großen Mehrheit. Die Zeit läuft.