100 Jah­re KP Chinas

Von der Revo­lu­ti­on zur Restau­ra­ti­on des Kapitalismus

E.B.

Vor 100 Jah­ren, am 23. Juli 1921, wur­de die KP Chi­nas in Shang­hai gegrün­det. Trotz der ver­hee­ren­den Fol­gen ihrer Anpas­sung an den Sta­li­nis­mus in der Zeit danach, gelang es der Par­tei ab den 1930er Jah­ren eine eigen­stän­di­ge revo­lu­tio­nä­re Rol­le zu spielen.

Schauplatz des Gründungskongresses der KP Chinas in Shanghai (Foto:Gemeinfrei)

Schau­platz des Grün­dungs­kon­gres­ses der KP Chi­nas in Shang­hai (Foto:Gemeinfrei)

Die Grün­dung der Volks­re­pu­blik Chi­na am 1. Okto­ber 1949 schien den Tri­umph ihrer Poli­tik unwi­der­ruf­lich zu fes­ti­gen. Aber die Zukunft war bestimmt von der Eta­blie­rung einer Ein­par­tei­en-Dik­ta­tur mit Füh­rer­kult im Span­nungs­feld zwi­schen mao­is­ti­schem „Kom­mu­nis­mus“ und Kapi­ta­lis­mus. Der Mao­is­mus brach ab den 1950er Jah­ren schritt­wei­se mit sei­nen sozia­len Grund­la­gen − mit der Intel­li­genz, mit der Bau­ern­schaft und schließ­lich mit dem Proletariat.

Alle poli­ti­schen und sozia­len Span­nun­gen inner­halb der Par­tei gip­fel­ten in der blu­ti­gen „Kul­tur­re­vo­lu­ti­on“ von 1966 bis 1976. Deren Been­di­gung ebne­te einer­seits zunächst einer büro­kra­ti­schen Kon­ter­re­vo­lu­ti­on den Weg. Ande­rer­seits konn­ten trotz aller tie­fer Kri­sen die staat­li­che Unab­hän­gig­keit Chi­nas und die Indus­tria­li­sie­rung zu einem extrem hohen Preis gesi­chert wer­den. Jedoch ende­te die­se Ent­wick­lung schließ­lich in der Öff­nung zum Kapi­ta­lis­mus und im Ent­ste­hen einer neu­en Bour­geoi­sie mit glo­ba­len Machtperspektiven.

100 Jah­re nach der Par­tei­grün­dung steht das „K“ im Par­tei­na­men zwei­fels­oh­ne für eine beson­de­re Mutan­te des Kapitalismus.


Aus Avan­ti² Rhein-Neckar Juli/August 2021
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