Anti­kriegs­tag 1. September

Kriegs­trei­ber stop­pen – überall!

 

H. S.

Antikriegsdemo in Mannheim, 1. September 2024. (Foto: H. S.)

Anti­kriegs­de­mo in Mann­heim, 1. Sep­tem­ber 2024. (Foto: H. S.)

Der dies­jäh­ri­ge Anti­kriegs­tag, steht im Zei­chen einer wach­sen­den Kriegs­ge­fahr und einer seit dem Ende des „Kal­ten Kriegs“ nicht gekann­ten Mili­ta­ri­sie­rung. Um wie­der „kriegs­tüch­tig“ zu wer­den, flie­ßen vie­le hun­dert Mil­li­ar­den Euro allein in Deutsch­land in Waf­fen. Hin­ge­gen stel­len die Regie­ren­den für Bil­dung, Gesund­heit, Sozia­les und den not­wen­di­gen öko­lo­gi­schen Umbau unse­res Lan­des nicht genü­gend Mit­tel zur Verfügung.

Die zuge­sag­te Umset­zung der von Trump gefor­der­ten fünf Pro­zent des Brut­to­in­lands­pro­dukts aller NATO-Staa­ten für Ver­tei­di­gung bedeu­tet einen Vor­rang für die Kriegs­wirt­schaft. In nur einem Jahr­zehnt ist der „Ver­tei­di­gungs­haus­halt“ zur Errei­chung des Zwei-Pro­zent-Ziels von 32 Mil­li­ar­den Euro 2014 auf aktu­ell 90 Mil­li­ar­den ange­ho­ben wor­den. Auf 5 Pro­zent hoch­ge­rech­net, ent­spricht dies fast der Hälf­te des Bun­des­haus­halts von 480 Mil­li­ar­den Euro.

West­li­che Wer­te“ als Heuchelei
Begrün­det wird die mas­si­ve Auf­rüs­tung mit der waf­fen­tech­ni­schen Unter­stüt­zung der Ukrai­ne und der damit ver­bun­de­nen Ver­tei­di­gung „west­li­cher Wer­te“ sowie der angeb­lich dro­hen­den Gefahr eines rus­si­schen Über­falls auf NATO-Staaten.

Die­se Argu­men­te sind weder schlüs­sig noch gerecht­fer­tigt. Hun­dert­tau­sen­de getö­te­te ukrai­ni­sche und rus­si­sche Sol­da­ten sowie zehn­tau­sen­de ermor­de­te ukrai­ni­sche und rus­si­sche Zivilist:innen sind der viel zu hohe Preis die­ses Krie­ges. Wei­te­re Waf­fen­lie­fe­run­gen beför­dern nur das wei­te­re mas­sen­haf­te Töten.

Was die „west­li­chen Wer­te“ betrifft, so ist am Bei­spiel des gera­de vor aller Augen durch­ge­führ­ten Geno­zids am paläs­ti­nen­si­schen Volk zu sehen, was die­se tat­säch­lich wert sind. Nichts! Die­se angeb­li­chen Wer­te sind heuch­le­ri­scher Aus­druck von Dop­pel­mo­ral und Instru­ment des jewei­li­gen Macht­in­ter­es­ses. Sie wer­den gegen­über der Bevöl­ke­rung als Recht­fer­ti­gung des eige­nen Han­delns benutzt.

Rus­si­sche Bedro­hung real?
Die rus­si­sche Bedro­hung wird von der Poli­tik skru­pel­los über­höht, um die Akzep­tanz der Bevöl­ke­rung für die hohen Kos­ten der „Kriegs­tüch­tig­keit“ zu erhal­ten. Laut Frie­dens­for­schungs­in­sti­tut SIPRI ist die NATO in allen Waf­fen­be­rei­chen haus­hoch über­le­gen. Die ein­zi­ge Aus­nah­me sind Atom­waf­fen, denn Russ­land und die USA ver­fü­gen unge­fähr über die glei­che Anzahl von Atom­spreng­köp­fen und Trägersystemen.

Die euro­päi­schen NATO-Staa­ten, also ohne die USA, geben zudem mehr Geld für Streit­kräf­te und Waf­fen aus. Wenn wir die unter­schied­li­che Kauf­kraft berück­sich­ti­gen, ste­hen 420 Mil­li­ar­den US-Dol­lar auf­sei­ten Euro­pas 300 Mil­li­ar­den US-Dol­lar auf rus­si­scher Sei­te gegen­über. Wenn die EU-Regie­run­gen ihre Mili­tär­aus­ga­ben künf­tig auf 5 Pro­zent des Brut­to­so­zi­al­pro­duk­tes (BIP) erhö­hen, wäre dies unge­fähr zwei­ein­halb­mal so viel wie jetzt.

Dazu kommt, dass das rus­si­sche Mili­tär nach über drei Jah­ren Krieg nicht ein­mal die vier Regio­nen der Ukrai­ne im Osten erobern konn­te, die in der Ver­fas­sung Russ­lands als „rus­sisch“ bezeich­net wer­den. Wie soll­te das Putin-Regime unter die­sen Umstän­den ernst­haft einen NATO-Staat bzw. Deutsch­land beset­zen kön­nen? Was für einen Sinn ergibt im Übri­gen die Erobe­rung eines NATO- oder EU-Staats, wenn, anders als in den erober­ten Gebie­ten im Osten der Ukrai­ne, die gesam­te Bevöl­ke­rung des betrof­fe­nen Staa­tes sich gegen eine rus­si­sche Besat­zung stel­len würde?

Palästina-Demo in Heidelberg, 5. Juli 2025. (Foto: Privat; Bearbeitung: Avanti².)

Paläs­ti­na-Demo in Hei­del­berg, 5. Juli 2025. (Foto: Pri­vat; Bear­bei­tung: Avanti².)

Blei­ben­de ato­ma­re Bedro­hung
Übrig bleibt das enor­me Risi­ko einer ato­ma­ren Bedro­hung. Statt auf eine Dees­ka­la­ti­on durch Ver­hand­lun­gen zu set­zen, wird von der EU und da vor allem von Deutsch­land wei­ter­hin auf Eska­la­ti­on und einen Sieg der Ukrai­ne gesetzt. Die­se Poli­tik been­det nicht den Krieg, son­dern ver­län­gert ihn.

Wir for­dern:
• Kriegs­trei­ber stop­pen – überall
• Stopp sämt­li­cher Waffenexporte 
• Deutsch­land raus aus der NATO
• Kei­nen Cent für Waf­fen­pro­duk­ti­on und Krieg
• Sozia­le Ver­tei­di­gung statt „Kriegs­tüch­tig­keit“
• Gemein­sam für But­ter statt Kanonen!

Betei­ligt Euch am 1. Sep­tem­ber an den Aktio­nen und Kund­ge­bun­gen zum Anti­kriegs­tag und kommt zur Frie­dens­de­mo am 3.10.2025 in Stutt­gart. Denn unser Leben ist mehr wert als ihre Profite!

Aus Avan­ti² Rhein-Neckar Sep­tem­ber 2025
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