GE: GEGEN UNS ALLE! UNSERE CHANCE? RÉSISTANCE! ”

 

Genos­sIn­nen des RSB Rhein-Neckar/IV. Inter­na­tio­na­le ver­teil­ten am 13. Janu­ar 2016 das nach­fol­gend doku­men­tier­te Flug­blatt an die GE-ALSTOM-KollegInnen.

Die Angrif­fe der neu­en Kon­zern­lei­tung auf unse­re Exis­tenz kom­men nicht über­ra­schend. Bereits unter ALS­TOM-Füh­rung gab es vor dem 1. Novem­ber 2015 Arbeits­platz­ab­bau. Nicht nur in Mann­heim (Hal­le 26…), son­dern zum Bei­spiel auch in Bex­bach und vor allem in Neu­mark. Dies geschah zwei­fel­los in Abspra­che mit Gene­ral Elec­tric (GE).

Dadurch ver­nich­te­te das Manage­ment welt­weit ein­zig­ar­ti­ge Erfah­run­gen und Fähig­kei­ten zum Bei­spiel im beson­ders schwie­ri­gen Bereich des Kes­sel­baus. Dies scha­de­te sogar GE
Gene­ral Elec­tric unter­wirft jetzt die von ALSTOM erwor­be­nen Berei­che einer bru­ta­len Pro­fit­ma­xi­mie­rung. Dadurch soll der Kauf­preis schnellst­mög­lich wie­der her­ein­ge­holt werden.

Aus­plün­dern und einschüchtern?

Seit dem Kon­flikt im April 2014 (Abtrans­port der GT-24-Bau­tei­le) ver­such­te das Manage­ment, uns sys­te­ma­tisch ein­zu­schüch­tern und zu ver­wir­ren. Auch mit „Mit­ar­bei­ter-Infos“.
Auf Anwei­sung der Kon­zern­lei­tung koor­di­nier­te seit eini­ger Zeit das „Bera­tungs­bü­ro” Hoss die­se Angrif­fe gegen uns und unse­re Betriebs­rä­te. Es heißt, dass sich ALSTOM die­se „schmut­zi­gen Diens­te” etwa 50.000 € jeden Monat kos­ten ließ. Hoch­ge­rech­net könn­ten dafür eini­ge jun­ge Kol­le­gIn­nen fest über­nom­men wer­den oder Arbeits­plät­ze gesi­chert werden.

Für die jah­re­lan­ge Aus­plün­de­rung und die Zer­schla­gung von ALSTOM belohn­ten sich die Aktio­nä­re und das Manage­ment. Zusätz­lich rund 4 Mil­li­ar­den € soll­ten in ihre prall gefüll­ten Taschen fließen.
Der Löwen­an­teil war für den Mul­ti­mil­li­ar­där und Haupt­ak­tio­när Bouy­gues reser­viert. Für Kron, den dama­li­gen Kon­zern­boss, gab es einen Zusatz­bo­nus von über 4 Mil­lio­nen €, für die 2.000 Kon­zern­ma­na­ger ins­ge­samt 60 Millionen €. 
Das ist genau genom­men unser Geld! Wir benö­ti­gen es drin­gend für die Siche­rung unse­rer Arbeits- und Ausbildungsplätze.

Unse­re Rech­te verteidigen!

Bereits vor über 10 Jah­ren, am 11. Juli 2005, haben unser Käfer­ta­ler Betriebs­rat und unse­re IGM-Ver­trau­ens­kör­per­lei­tung in ihrem Mann­hei­mer Appell zum „Wider­stand gegen ‘Glo­ba­li­sie­rung’ und Arbeits­platz­ab­bau!” aufgerufen.
Dort heißt es unter ande­rem: „For­dern wir gemein­sam die Ein­hal­tung des Grund­ge­set­zes ein: ‘Eigen­tum ver­pflich­tet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Woh­le der All­ge­mein­heit die­nen. Eine Ent­eig­nung ist… zum Woh­le der All­ge­mein­heit zuläs­sig.’ (Arti­kel 14 GG.)”
Im Mann­hei­mer Appell heißt es wei­ter: „Die Beleg­schaft von ALSTOM Power wehrt sich gegen die geplan­te Arbeits­platz­ver­nich­tung mit aller Ent­schie­den­heit. Genau­so leis­ten vie­le Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen in ande­ren bedroh­ten Betrie­ben Widerstand. 
Was jedoch fehlt, das ist eine betriebs­über­grei­fen­de Gegen­wehr und ein all­ge­mei­ner gewerk­schaft­li­cher Kampf gegen Arbeitsplatzvernichtung.
Wir rufen des­halb alle Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen inner­halb unse­rer Gewerk­schaf­ten auf: For­dert in den Betriebs­rä­ten und in den gewerk­schaft­li­chen Gre­mi­en eine akti­ve Poli­tik gegen Arbeitsplatzabbau!
Wir rufen die Gewerk­schafts­füh­run­gen auf: Setzt unse­re gewerk­schaft­li­che Kraft für die gemein­sa­me Ver­tei­di­gung unse­rer Rech­te ein! 
Wir rufen des­halb alle von Ent­las­sun­gen oder Werks­schlie­ßun­gen bedroh­ten Beleg­schaf­ten und unse­re Gewerk­schaf­ten auf: Koor­di­niert den Wider­stand über alle Gren­zen hinweg!
Kämp­fen wir des­halb auch für ein Ver­bot von Ent­las­sun­gen! Unter­stüt­zen wir aktiv den Wider­stand gegen Arbeits­platz­ab­bau - ob bei ALSTOM oder anderswo!”

Gemein­sam sind wir stark!

Wir haben gelernt, uns zu weh­ren. Wir müs­sen jetzt wie­der auf die eige­ne Kraft bauen.
Nur durch die akti­ve und ent­schlos­se­ne Wahr­neh­mung unse­rer Rech­te kön­nen wir unse­re Exis­tenz ver­tei­di­gen. Auch des­halb soll­ten sich die noch nicht orga­ni­sier­ten Kol­le­gIn­nen der IG Metall anschlie­ßen. Das ist auch mit Blick auf GE wich­tig. Denn GE will kei­ne enga­gier­ten Betriebs­rä­te und kei­ne wirk­sa­me Tarifbindung.

Unse­ren Wider­stand verstärken!

Bei allen aktu­el­len Schwie­rig­kei­ten: Die mit­tel- und lang­fris­ti­gen Zukunfts­per­spek­ti­ven des glo­ba­len Kraft­werks­ge­schäf­tes sind her­vor­ra­gend. Nicht zuletzt des­halb hat­te sich GE zum Kauf der Power-Spar­te von ALSTOM entschieden.
GE schwimmt im Geld und ist radi­kal. Des­halb dür­fen wir nicht zögern und zaudern!
Wir müs­sen hart­nä­ckig für unse­re For­de­run­gen kämp­fen: Ver­tei­di­gung aller Stand­or­te, Arbeits- und Aus­bil­dungs­plät­ze, Erhalt der Tarif­ver­trä­ge und Betriebsratsstrukturen! 
Der genein­sa­me Wider­stand hier­zu­lan­de und inter­na­tio­nal ist unse­re Pflicht. 
Wir müs­sen aber unse­re Arbeits- und Aus­bil­dungs­plät­ze ange­sichts der ver­schärf­ten Angrif­fe noch akti­ver als bis­her beschüt­zen. Im Zwei­fels­fall im gesam­ten Werk und an allen Toren, und nicht nur am Tor 8 wie 2014.

Unse­re Alter­na­ti­ven sind besser!

1. Arbeit und Aus­bil­dung haben Vor­rang vor Pro­fi­ten. Deshalb:
- Ja zu einer ver­bind­li­chen und unbe­fris­te­ten Beschäf­ti­gungs­ga­ran­tie für uns alle! Für ein Ver­bot von Entlassungen!
2. Die Ban­ken sind mit Mil­li­ar­den vom Staat geret­tet wor­den. Im Gegen­satz zum Finanz­sek­tor sind unse­re Pro­duk­te von enor­mer gesell­schaft­li­cher Bedeu­tung. Gera­de ange­sichts der sto­cken­den Ener­gie­wen­de. Deshalb:
- Ja zu einem staat­li­chen Schutz­schirm für uns und unse­re Standorte!
3. Unser Wis­sen und unse­re Arbeit - ob im Büro, im Ser­vice oder in der Fabrik - ermög­li­chen die Erzeu­gung von wirt­schaft­li­chen Wer­ten. Deshalb:
- Ja zum Aus­bau unse­rer Kon­troll- und Veto­rech­te im Betrieb und im Konzern!
     

Wo Recht zu Unrecht wird, wird Wider­stand zur Pflicht!
Nur wer kämpft, kann gewinnen!
Unser Leben ist mehr wert als ihre Profite!

aus der Rhein-Neckar Bei­la­ge zur Avan­ti 241, Febru­ar 2016
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