I drea­med I saw Joe-Hill last night … Kon­zert zum 100. Todes­tag von Joe-Hill

 

e.w.o/red

Joe Hill war ein klas­sen­kämp­fe­ri­scher Akti­vist und zudem ein legen­dä­rer US-ame­ri­ka­ni­scher Musi­ker. Ein höchst inter­es­san­tes Kon­zert fin­det ihm zu Ehren am Mitt­woch, dem 18. Novem­ber 2015, im TECHNOSEUM (Muse­um für Tech­nik und Arbeit) Mann­heim statt.

Als radi­ka­ler Gewerk­schafts­ak­ti­vist nutz­te Joe Gitar­re und Gesang ein­drucks­voll zur Agi­ta­ti­on im Klas­sen­kampf. Im Rah­men der Ver­an­stal­tung wird der Poli­tik­wis­sen­schaft­ler Hol­ger Marcks (Uni­ver­si­tät Frankfurt/Main) das Zusam­men­spiel sei­nes poli­ti­schen und musi­ka­li­schen Wir­kens mit einem Licht­bil­der­vor­trag vorstellen. 
Zudem erwar­tet die Besu­che­rIn­nen ein beson­de­res Pro­gramm zur Geschich­te des ame­ri­ka­ni­schen ArbeiterInnenliedes.
Mit­wir­ken­de sind:
-    THE OVERALL BRIGADE aus Köln (Hobo. Sciff­le. Hillbilly)
-    DER ALSTOMCHOR aus dem Mann­hei­mer Als­tom- bzw. GE- Werk und
-    DAS KLEINE ELEKTRONISCHE WELTORCHESTER (ewo2) – Bernd Köh­ler, Hans Ref­fert, Jan Lind­q­vist und Lau­rent Leroi.

Wer war Joe-Hill?

Joe wur­de am 19. Novem­ber 1915 in einem Gefäng­nis­hof in Salt Lake City / USA hin­ge­rich­tet – für eine Tat, die er nicht began­gen hat­te. Joe Hill hat­te an Streiks und Auf­stän­den in den USA, Kana­da und Mexi­ko teil genom­men und auf­rüh­re­ri­sche, ket­ze­ri­sche, humor­vol­le Lie­der geschrie­ben, die bei Streiks und Arbei­ter­ver­samm­lun­gen welt­weit gesun­gen wur­den. Er war ein Orga­ni­zer und Agi­ta­tor der Indus­tri­al Workers of the World, auch bekannt als Wobblies.

Eine inter­na­tio­na­le Soli­da­ri­täts­be­we­gung ver­such­te, sein Leben zu ret­ten. Joe wei­ger­te sich, vor Gericht aus­zu­sa­gen oder ein Gna­den­ge­such an den Gou­ver­neur von Utah zu stel­len: „Ich will kei­ne Gna­de – ich will Gerech­tig­keit“. Sein Ziel war die Wie­der­auf­nah­me des abge­kar­te­ten Pro­zes­ses. Sein letz­ter Wil­le: „Jam­mert nicht – orga­ni­siert euch!“
Die Legen­de von Joe-Hill gehört zum Grün­dungs­my­thos der US-Folk­mu­sik. Sei­ne Lie­der wur­den von vie­len US-ame­ri­ka­ni­schen Sän­ge­rIn­nen und Bands gespielt (Bob Dylan, Bruce Springsteen, Joan Baez u.a. ). Der Song »I drea­med I saw Joe Hill last night …« beglei­te­te im letz­ten Jahr­hun­dert die US-Bür­ger­rechts- und Antikriegsbewegung.

aus der Rhein-Neckar Bei­la­ge zur Avan­ti 238, Novem­ber 2015
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