“Der Kolonialunternehmer Ferdinand Scipio”
Veranstaltung im Saal der Mannheimer Abendakademie oder online
Dienstag, 27.07.2021, 18:00 Uhr
Der Besuch des Vortrags ist kostenfrei. Wegen der Pandemiebestimmungen ist eine Anmeldung erforderlich. Online unter diesem Anmeldungslink oder telefonisch unter 0621/1076-150.
Dr. Sebastian Parzer beleuchtet ein bislang wenig beachtetes Kapitel der Mannheimer Kolonialgeschichte. Es geht um den Mannheimer Kolonialunternehmer Ferdinand Scipio.
Dr. Sebastian Parzer hat die Aktivitäten von Ferdinand Scipio genauer unter die Lupe genommen.
Seine Recherche ergibt: Der wohlhabende Gutsbesitzer beteiligte sich an sieben Banken und fünf Unternehmen und gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Mannheimer Abteilung des Deutschen Kolonialvereins (später umbenannt in Kolonialgesellschaft).
Gemeinsam mit weiteren Unternehmern wie z.B. Ernst Böhringer, Friedrich Engelhorn, Karl Reiss, Heinrich Lanz gründete er Kolonialgesellschaften in Südwestafrika, Kamerun und Ostafrika. Er beteiligte sich an der lukrativen Woermann - Schifffahrtsgesellschaft, die den deutschen Warenverkehr mit Westafrika dominierte sowie an der Neuguinea-Kompanie.
Damit nicht genug: Scipio erwarb selbst auch Plantagen in Kamerun, auf Land, von dem die einheimische Bevölkerung mit Gewalt vertrieben worden war. Er ließ Kakao anbauen und vererbte die Ländereien 1905 seiner Familie. Sein Sohn Wilhelm erwarb 1925 eine benachbarte Plantage und ließ sie bis 1945 betreiben.
Der Vortrag wird gemeinsam von Rhein-Neckar-Industriekultur e.V., dem Arbeitskreis Kolonialgeschichte Mannheim, dem Mannheimer Bündnis für gerechten Welthandel und der Mannheimer Abendakademie veranstaltet.