Literatur und Revolution
W. F.
„Trotzki repräsentiert die marxistische Schule des Denkens unverfälscht, wie sie vor ihrer Korruption durch die sozialdemokratischen und stalinistischen Organisationen existierte“, schrieb sein Biograph Isaac Deutscher.
Bei der thematisch-chronologisch geordneten, kommentierten Edition Trotzki Schriften handelt es sich um die erste große deutsche Werkausgabe. Die Texte wurden aus dem Russischen neu übersetzt oder erscheinen erstmals in deutscher Sprache.
Die in dem nun vorliegenden ersten Teilband von Band 4 enthaltenen 69 Texte do- kumentieren Trotzkis Veröffentlichungen zu Kunst und Kultur aus den Jahren 1900 bis 1916.
Die Bandbreite der Themen ist enorm. Um nur einige zu nennen: „Nietzsches Philosophie des »Übermenschen«“, „ Über Pessimismus und Optimismus, das 20. Jahr- hundert und vieles mehr“, „Über Ibsen“, „Die Poesie, die Maschine und die Poesie der Maschine“, „Unser Vaterland? Das zwan- zigste Jahrhundert“ und nicht zuletzt „Die Intellektuellen und der Sozialismus“.
Der Autor
Leo Trotzki, revolutionärer Marxist aus der Generation Lenins und Luxemburgs, wurde 1879 als Sohn eines jüdischen Gutsbesitzers in der Ukraine geboren. 1900 wegen revolutionärer Aktivitäten nach Sibirien verbannt, floh er ins Ausland und arbeitete an Lenins Zeitschrift Iskra mit.
1905 Vorsitzender des Petersburger Arbeiterrats, entwickelte er aus der Erfahrung dieser ersten russischen Revolution seine Theorie der „Permanenten Revolution“. Nach neuerlicher Verurteilung und Flucht lebte er in den Jahren 1907 bis 1914 in Wien als politischer Journalist und Kulturkritiker, in den Kriegsjahren zunächst in Paris, dann – Anfang 1917 – in den USA.
Als Internationalistischer Kriegsgegner schloss er sich im Sommer 1917 – nach deren politischer Neuorientierung – den Bolschewiki an. Wiederum Vorsitzender des Petrograder Arbeiter- und Soldatenrats, organisierte er den Oktoberaufstand. Als Kriegskommissar schuf er 1918 die Rote Armee und führte sie zum Sieg über die Truppen der konterrevolutionären Weißen und der imperialistischen Interventionisten.
Nach 1923 entfaltete sich zwischen Linker Opposition und Stalin-Gruppe der Fraktionskampf um Arbeiterdemokratie, Industrialisierung und Komintern-Politik.
1927 aus der Partei ausgeschlossen und nach Alma-Ata verbannt, wurde Trotzki 1929 in die Türkei ausgewiesen. Dort sammelte er die internationale Linksopposition in der Hoffnung auf eine Reform der Komintern. Nach dem kampflosen Sieg Hitlers über die deutsche Arbeiterbewegung begann Trotzki mit der Organisation einer neuen, der IV. Internationale. 1940 ließ ihn Stalin durch einen NKWD-Agenten ermorden.
Subskription
Trotzki Schriften (Teilband 4.1) Literatur und Revolution, 1900 - 1916, Herausgegeben von Helmut Dahmer, Wolfgang Feikert, Julijana Ranc, 749 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag, Subskriptionspreis bis zum 31. März 2024: 60,00 €, ab 1. April 2024 70,00 €.
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Neuer ISP Verlag GmbH Köln/Karlsruhe, Tel.: (0721) 31183, e-mail: mailto, Internet: www.neuerispverlag.de.
Bereits erschienen und lieferbar
Schriften 1: Sowjetgesellschaft und stalinistische Diktatur (1929-1940; zwei Teilbände)
Schriften 2: Über China (1924-1940; zwei Teilbände)
Schriften 3: Linke Opposition und IV. Internationale (1923-1934; drei Teilbände)
Die Inhalte dieser Bände findet Ihr auf der Homepage des Verlages.