Oster­marsch 2024 in Mann­heim - Noch kei­ne Antikriegsbewegung?

 

H. S.

Unter dem Mot­to: „Abrüs­tung statt Auf­rüs­tung – Frie­dens­fä­hig statt kriegs­tüch­tig!“ fand am 30. März 2024 der dies­jäh­ri­ge Oster­marsch in Mann­heim statt. Auf­ge­ru­fen hat­te das Bünd­nis Oster­marsch, ein Zusam­men­schluss von Frie­dens­in­itia­ti­ven und poli­ti­schen Orga­ni­sa­tio­nen (dar­un­ter die ISO Rhein-Neckar). Das groß­ar­ti­ge Enga­ge­ment der ehren­amt­lich Akti­ven im Bünd­nis war Vor­aus­set­zung für das Zustan­de­kom­men und letzt­lich gute Gelin­gen der Mann­hei­mer Aktion.

Ostermarsch in Mannheim, 30. März 2024. (Foto: helmut-roos@web.de.)

Oster­marsch in Mann­heim, 30. März 2024. (Foto: helmut-roos@web.de.)

Rund 400 Men­schen, mehr als im Vor­jahr, betei­lig­ten sich an dem Marsch durch die Mann­hei­mer Innen­stadt. Die Demo führ­te vom Alten Meß­platz über den Para­de­platz bis zu den Kapuziner-Planken.

Haupt­red­ner waren der Jour­na­list Franz Alt und Cle­mens Ron­ne­feldt vom Inter­na­tio­na­len Ver­söh­nungs­bund. Außer­dem spra­chen Maxi­mi­li­an Heß­lein, Indus­trie- und Sozi­al­pfar­rer beim Kirch­li­chen Dienst in der Arbeits­welt, und Klaus Wai­dit­sch­ka vom Netz­werk Friedenssteuer.

Alle Red­ner befass­ten sich vor allem mit der aktu­el­len Kriegs­si­tua­ti­on in der Ukrai­ne und im Gaza­strei­fen und wie­sen auf die gefähr­li­chen gesell­schaft­li­chen und poli­ti­schen Fol­gen der damit ein­her­ge­hen­den Kriegs­trei­be­rei hin.

Zum Abschluss der dies­jäh­ri­gen Oster­marsch­be­we­gung fand am Oster­mon­tag noch ein Oster­spa­zier­gang mit Kund­ge­bung an den Cole­man-Baracks in Mann­heim-Sand­ho­fen statt. Dar­an betei­lig­ten sich etwa 40 Menschen.

Russ­lands Ukrai­ne­krieg beenden
Im Auf­ruf zum Mann­hei­mer Oster­marsch ist zu lesen: „Russ­land muss den völ­ker­rechts­wid­ri­gen Angriffs­krieg auf die Ukrai­ne been­den. Dazu tra­gen jedoch weder mili­tä­ri­sche Offen­si­ven, Waf­fen­lie­fe­run­gen an die Ukrai­ne noch Sank­tio­nen gegen Russ­land bei. Die Poli­tik der Bun­des­re­gie­rung ist gekenn­zeich­net von einer umfas­sen­den Mili­ta­ri­sie­rung, statt dazu bei- zutra­gen, die glo­ba­len Kon­flik­te mit fried­li­chen Mit­teln, mit der För­de­rung von sozia­ler Ver­tei­di­gung und am Ver­hand­lungs­tisch zu lösen.“

Wei­ter heißt es: „Das gilt auch für den Gaza-Krieg. Wir for­dern einen all­sei­ti­gen sofor­ti­gen Waf­fen­still­stand. Der bru­ta­le Über­fall der Hamas auf die zivi­le Bevöl­ke­rung vom 7. Okto­ber 2023 ist durch nichts zu recht­fer­ti­gen, das gilt aber auch für die bru­ta­le Vor­ge­hens­wei­se der israe­li­schen Armee gegen die paläs­ti­nen­si­sche Bevöl­ke­rung, indem sie deren Lebens­grund­la­gen völ­lig zer­stört. Dau­er­haf­ten Frie­den und Sicher­heit in der Regi­on kann es nur durch gerech­te Lösun­gen geben, die nicht auf Kos­ten der ‚Ande­ren‘ gehen und die die Men­schen­rech­te für alle glei­cher­ma­ßen garantieren.“

Frie­den statt Krie­ge finanzieren
Danach wird fest­ge­stellt: „Anstatt auf Diplo­ma­tie, Dees­ka­la­ti­on und För­de­rung sozia­ler Ver­tei­di­gung durch die Zivil­ge­sell­schaft zu set­zen, stei­gen die deut­schen Mili­tär­aus­ga­ben gigan­tisch. Zusätz­lich zum 100 Mil­li­ar­den Euro-,Sondervermögen‘ für die Bun­des­wehr stei­gen sie von die­sem Jahr auf das nächs­te von 64 Mil­li­ar­den auf vor­aus­sicht­lich 85,5 Mil­li­ar­den Euro, etwa tau­send Euro pro Ein­woh­ner. Mit­tel, die zur Bekämp­fung der Kli­ma-Kata­stro­phe und für eine sozia­le Trans­for­ma­ti­on der Wirt­schaft im Inter­es­se der Beschäf­tig­ten und der Gesell­schaft drin­gend benö­tigt wer­den, ste­cken in Pan­zern und Kampf­flug­zeu­gen fest.“

Und schließ­lich kri­ti­siert der Auf­ruf: „Es fehlt das Geld, um Armut zu ver­hin­dern, den sozia­len Woh­nungs­bau vor­an­zu­trei­ben, das Bil­dungs- und Gesund­heits­sys­tem zu ver­bes­sern. Mili­ta­ri­sie­rung und Kriegs­trei­be­rei för­dern das Erstar­ken von Natio­na­lis­mus, Ras­sis­mus und Faschis­mus. Krie­ge und Auf­rüs­tung sind Ursa­chen für Flucht und Ver­trei­bung. Es ist höchs­te Zeit für eine welt­wei­te Frie­dens­po­li­tik. Sie wird nur durch eine glo­bal ver­netz­te Anti­kriegs­be­we­gung unter Betei­li­gung der Gewerk­schaf­ten durch­ge­setzt wer­den können.“ 
Die­se Anti­kriegs­be­we­gung zu schaf­fen, ist eine der dring­lichs­ten Aufgaben.

Aus Avan­ti² Rhein-Neckar Mai 2024
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