B.G.
Mit dieser Tagung am 19. und 20. November 2016 setzten wir unsere regionale RSB-Bildungs-Reihe zu aktuellen betrieblichen, gewerkschaftlichen und gesellschaftlichen Themen fort.
Bekanntlich haben seit einiger Zeit große Gewerkschaften wie IG Metall und ver.di den „Organizing“-Ansatz entdeckt und versuchen, ihn praktisch anzuwenden.
Wir wollten uns nicht zuletzt deshalb mit dieser Vorgehensweise auseinandersetzen.
Nach einer allgemeinen Einleitung zum „Organizing“-Ansatz gab es sogleich eine lebhafte und realitätsbezogene Diskussion. Sie drehte sich nicht zuletzt um die Möglichkeiten des politischen und gewerkschaftlichen Engagements in der heutigen Zeit.
Ein zweites Referat skizzierte die sechs Phasen eines Organizing-Prozesses wie sie insbesondere im bemerkenswerten Organizing-Handbuch der IG Metall vertreten werden. Dort wird Organizing als „eine mitglieder-, konflikt- und beteiligungsorientierte Offensivstrategie und eine spezifische Form der betrieblichen Kampagnenführung“ definiert.
Die darauf folgende dritte Einleitung setzte sich kritisch sowohl mit den Stärken als auch den Schwächen dieses Ansatzes auseinander. Insbesondere wurde die fehlende Einordnung des Organizing in eine kämpferische überbetriebliche politische und gewerkschaftliche Defensiv-Strategie bemängelt.
Nach sehr konkreten Diskussionen über die betriebliche Situation einzelner Seminar-TeilnehmerInnen folge am Sonntag ein Höhepunkt der Tagung zum Schluss. Ein Zeitzeuge berichte sehr anschaulich in Wort und Bild über die erfolgreiche Auseinandersetzung um den Verkauf der Freundenberg-Tochterfirma Bausysteme vor 10 Jahren.
Wir hoffen, dass wir einige der erstmals bei einem unserer Seminare Anwesenden auch bei unseren Bildungsveranstaltungen im nächsten Jahr wieder begrüßen können.