W. A.
Der Aufstand mutiger Matrosen und ArbeiterInnen Anfang November 1918 bereitete dem Ersten Weltkrieg und der Monarchie in Deutschland ein Ende. Er öffnete für eine kurze Zeit den Weg zu einer friedlichen Zukunft ohne Ausbeutung und Unterdrückung.
Diesem immer noch unterschätzten historischen Ereignis widmete sich ein spannender Abend am 9. November 2018 - dem 100. Jahrestag der Novemberrevolution.
Die Organisatoren Cinema Quadrat und Aktionsbündnis „Wir zahlen nicht für Eure Krise!“ wurden von der IG Metall Mannheim (IGM), der IG Bergbau, Chemie, Energie Weinheim und Attac Mannheim unterstützt.
Der Andrang des Publikums war so groß, dass leider nicht alle der rund 120 BesucherInnen des Kinos Platz im Veranstaltungssaal finden konnten.
Klaus Stein, 1. Bevollmächtigter der Mannheimer IGM, betonte in seinem Grußwort nicht nur die notwendige Erinnerung an 1918/19, sondern auch die aktuelle Erfordernis aktiver Gegenwehr gegen die rechte Bedrohung.
Mit bewegender Musik umrahmte das Kleine Elektronische Weltorchester (ewo²) – Bernd Köhler (Gesang, Gitarre, Monochord) und Joachim Romeis (Geigen) – das Programm.
Die Mannheimer Schauspielerin Bettina Franke trug eindrucksvoll ausgewählte zeitgenössische Texte zur deutschen Revolution vor.
Mia Lindemann (Heidelberg) würdigte fundiert mit ihrem Vortrag Revolutionäre Bewegungen 1918/19 in Mannheim die damaligen politischen und sozialen Auseinandersetzungen.
Nicht zuletzt kam der durchaus kritisch zu sehende Dokumentarfilm Matrosen in Berlin von 1958 zur Vorführung. Er skizziert das tragische Schicksal der revolutionären Volksmarinedivision.
Nach Meinung vieler BesucherInnen war das eine sehr gelungene Veranstaltung. Es ist zu wünschen, dass sie zur weiteren Beschäftigung mit der Novemberrevolution und ihren Folgen angeregt hat.