Brü­cken schla­gen zu einer bes­se­ren Welt

Kapi­ta­lis­ti­sche Bar­ba­rei oder Sozialismus?

 

Am 14. Novem­ber 2020 führ­te die ISO Rhein-Neckar ihr Herbst­se­mi­nar „Schnell noch die Welt ver­än­dern?“ in „hybri­der“ Form durch. Wir doku­men­tie­ren hier das Ein­lei­tungs­re­fe­rat in einer über­ar­bei­te­ten und kom­pri­mier­ten Fassung.


U. D.

Kri­sen des Kapitalismus
Der glo­ba­le Kapi­ta­lis­mus ist weit davon ent­fernt, eine fried­li­che, demo­kra­ti­sche, freie und auf sozia­ler Gleich­heit aller Men­schen beru­hen­de Welt zu schaf­fen. Viel­mehr befin­det er sich in einer tie­fen Kri­se, die durch sich ver­schär­fen­de „Teil­kri­sen“ gekenn­zeich­net ist. Sie erfas­sen so gut wie alle Berei­che: Kli­ma, Wirt­schaft, Ernäh­rung, Gesund­heit, Klas­sen­ge­sell­schaft, Demo­kra­tie, Krieg, Bil­dung, Kul­tur, Flucht usw.

1. Mai 2020 in Mannheim (Foto: Barbara Straube)

1. Mai 2020 in Mann­heim (Foto: Bar­ba­ra Straube)

Die herr­schen­de Klas­se der Kapi­tal­be­sit­zer hat ihre Ant­wor­ten auf die­se Kri­sen längst for­mu­liert. Aber die­se Ant­wor­ten füh­ren nicht zur Ver­bes­se­rung der Lebens­la­ge der über­gro­ßen Mehr­heit der Mensch­heit, son­dern sol­len „nur“ die Macht und den Reich­tum der Herr­schen­den erhalten.

Die Fol­gen die­ser Ant­wor­ten sind verheerend:
• Die glo­ba­len Kapi­tal- und Waren­strö­me wer­den wei­ter libe­ra­li siert und dere­gu­liert (z. B. TTIP, CETA). Damit wer­den regio­na­le Wirt­schafts- und Sozi­al­struk­tu­ren dem Zugriff des glo­bal agie­ren­den Kapi­tals ausgeliefert.
• Die welt­wei­te Kon­kur­renz ver­schärft sich bis hin zu „Wirt­schafts­krie­gen“. Dies erhöht die Gefahr mili­tä­ri­scher Konflikte. 
• Immer mehr Waren sol­len immer schnel­ler und zu immer gerin­ge­ren Kos­ten pro­du­ziert wer­den. Dies führt zur fort­ge­setz­ten Aus­beu­tung natür­li­cher Res­sour­cen und mensch­li­cher Arbeit.
• Die Macht­kon­zen­tra­ti­on der „gro­ßen“ Kapi­tal­eig­ner nimmt zu. Immer weni­ger Kon­zer­ne bestim­men die kapi­ta­lis­ti­sche Welt wirtschaft. 
• Beleg­schaf­ten sind schier unun­ter­bro­chen mit Umstruk­tu­rie­run­gen, Arbeits­ver­dich­tung, Ver­käu­fen, Ent­las­sun­gen usw. konfrontiert. 
• Pre­kä­re und fle­xi­ble For­men der Arbeits­ver­hält­nis­se wer­den welt­weit durch­ge­setzt: Leih­ar­beit, Werk­ver­trä­ge, Befris­tun­gen, unge­woll­te Teil­zeit usw. 
• Die sozia­le Ungleich­heit, d. h. die Kon­zen­tra­ti­on des Reich­tums, nimmt zu.
• Die sozia­len Siche­rungs­sys­te­me wer­den sei­tens der herr­schen­den Klas­se per­ma­nent in Fra­ge gestellt, unter­höhlt oder gar völ­lig beseitigt.
• Das gesam­te mensch­li­che Leben soll dem Kapi­tal als Inves­ti­ti­ons­feld zur Ver­fü­gung gestellt wer­den: Ernäh­rung, Was­ser, Ener­gie, Gesund­heit, Pfle­ge, Woh­nen, Bil­dung, Kul­tur usw.

Dies alles schafft die Grund­la­ge für das Ent­ste­hen rechts­na­tio­na­lis­ti­scher, ras­sis­ti­scher, fun­da­men­ta­lis­ti­scher, auto­ri­tä­rer und faschis­ti­scher Strö­mun­gen und Bewe­gun­gen. Die­se sind der offen­sicht­lichs­te Aus­druck einer zuneh­mend unso­li­da­ri­schen, kon­kur­rie­ren­den und bar­ba­ri­schen Welt und stel­len eine mas­si­ve Gefahr dar.

Unse­re Alternative
Unser gesell­schaft­li­ches Gegen­mo­dell zum kapi­ta­lis­ti­schen Cha­os ist der ursprüng­li­che Sozia­lis­mus: eine freie, soli­da­ri­sche und demo­kra­ti­sche Gesell­schaft ohne Hun­ger, Unter­drü­ckung und Krieg.

Kern­ele­men­te die­ses Modells sind: 
1. Aus­wei­tung der Grund- und Menschenrechte.
2. Eine bedürf­nis­ori­en­tier­te, öko­lo­gi­sche, demo­kra­tisch geplan­te und kon­trol­lier­te Wirt­schaft statt einer pri­va­ten Profitwirtschaft.
3. Unein­ge­schränk­te, direk­te Rätedemokratie.
4. Unab­hän­gig­keit der Gerichte.
5. Eigen­ak­ti­vi­tät und Selbst­or­ga­ni­sa­ti­on der Men­schen sowie ihrer unmit­tel­ba­ren Betei­li­gung an den gesell­schaft­li­chen Entscheidungen.
6. Inter­na­tio­na­lis­mus statt Nationalismus.
7. Glo­ba­le Soli­da­ri­tät und Frie­den, statt welt­wei­te Vor­herr­schaft einer Klas­se oder eines Staa­tes oder Blocks.

Dies ist letzt­end­lich die Jahr­tau­sen­de alte Idee von einem bes­se­ren Leben und einer bes­se­ren Welt. Eine Idee, die nicht nur die Arbeiter*innenbewegung seit ihrer Ent­ste­hung vor­an­trieb, son­dern immer wie­der Rebel­lio­nen und Revo­lu­tio­nen bis hin­ein ins 21. Jahr­hun­dert inspi­rier­te und inspiriert.

Die Ver­wirk­li­chung die­ser Idee hat zur Vor­aus­set­zung, dass der Kapi­ta­lis­mus über­wun­den wird. Dies bedeu­tet unter ande­rem, dass die Ver­fü­gungs- und Ent­schei­dungs­ge­walt des Kapi­tals über die Pro­duk­ti­on besei­tigt und der bür­ger­li­che Staats­ap­pa­rat durch basis­de­mo­kra­ti­sche Orga­ne der Gegen­macht her­aus­ge­for­dert und letzt­end­lich ersetzt wird. Also durch eine radi­ka­le Umge­stal­tung der bestehen­den gesell­schaft­li­chen Verhältnisse.

Eine sol­che revo­lu­tio­nä­re Ver­än­de­rung kann erfolg­reich nur von der gro­ßen Mehr­heit, einer poli­tisch bewuss­ten Arbeiter*innenklasse, gemein­sam mit exis­tie­ren­den, fort­schritt­li­chen Initia­ti­ven und Bewe­gun­gen aus allen gesell­schaft­li­chen Berei­chen durch­ge­setzt werden.

Graffito in Mnnheim, 4. April 2020 (Foto. Avanti²)

Graf­fi­to in Mnn­heim, 4. April 2020 (Foto. Avanti²)

Herr­schen­de Ideen
Aber wenn alles dafür spricht, dass der Kapi­ta­lis­mus abge­schafft wer­den muss und eine ande­re Gesell­schaft mög­lich ist, war­um hat dann die Arbeiter*innenklasse ihn nicht längst durch eine sozia­lis­ti­sche Räte­de­mo­kra­tie ersetzt?

Im Kom­mu­nis­ti­schen Mani­fest schrei­ben Engels und Marx: „Die herr­schen­den Ideen einer Zeit waren stets nur die Ideen der herr­schen­den Klasse.“

Die herr­schen­den Klas­sen haben immer ihre Pri­vi­le­gi­en und ihre Macht ver­tei­digt und die jewei­li­ge Gesell­schaft als die ein­zig mög­li­che dar­ge­stellt. Solan­ge dies gelang, wur­de ihre Herr­schaft nicht in Fra­ge gestellt.

Dies gilt auch für die herr­schen­de Klas­se der Bour­geoi­sie im Kapi­ta­lis­mus. Im „Nor­mal­be­trieb“ ist sie bestrebt, die Arbeiter*innenklasse mit Zuge­ständ­nis­sen, Pro­pa­gan­da, Mani­pu­la­ti­on, Erzie­hung, Medi­en usw. zu inte­grie­ren. Im „Not­fall“ ist sie bereit, ihre Herr­schaft mit Waf­fen­ge­walt und offe­ner Repres­si­on auf­recht zu erhalten.

His­to­ri­sche Niederlagen
Der Kapi­ta­lis­mus wird erst dann grund­sätz­lich in Fra­ge gestellt, wenn die Inter­es­sen der arbei­ten­den Klas­sen in einen schar­fen und unauf­lös­li­chen Wider­spruch zu den Inter­es­sen des Kapi­tals gera­ten. Ent­ste­hen dar­aus mas­si­ve Kämp­fe, kann sich ein anti­ka­pi­ta­lis­ti­sches Mas­sen­be­wusst­sein entwickeln.

Dies war in der Geschich­te wie­der­holt der Fall. Aller­dings führ­ten die­se Kämp­fe und Revo­lu­tio­nen nicht zu einem dau­er­haf­ten Erfolg. Im Gegen­teil: Im Ver­lauf der Geschich­te hat die sozia­lis­ti­sche Bewe­gung wie­der­holt schwe­re Nie­der­la­gen erlit­ten. Nicht zuletzt wur­de und wird bis heu­te „Sozia­lis­mus“ zur Bezeich­nung blu­ti­ger Dik­ta­tu­ren miß­braucht. Durch die­se his­to­ri­schen Erfah­run­gen wur­den Hoff­nun­gen ent­täuscht und das revo­lu­tio­nä­re Bewusst­sein der Arbeiter*innenklasse erschüt­tert oder sogar zerstört.

Dafür tra­gen zwei poli­ti­sche Strö­mun­gen beson­de­re Ver­ant­wor­tung: die Sozi­al­de­mo­kra­tie und der Stalinismus.
• Die Sozi­al­de­mo­kra­tie wech­sel­te mit der Bewil­li­gung der Kriegs­kre­di­te am 4. August 1914 auf die Sei­te des kapi­ta­lis­ti­schen Bür­ger­tums. Sie ver­riet mit die­ser Hal­tung die Idee des sozia­lis­ti­schen Inter­na­tio­na­lis­mus. Noch schwe­rer wiegt ihre Ver­ant­wor­tung für die Nie­der­wer­fung der deut­schen Revo­lu­ti­on 1918 und die Kapi­tu­la­ti­on vor dem nach 1930 auf­stei­gen­den Faschismus.
• Der Sta­li­nis­mus errich­te­te im Namen des Sozia­lis­mus büro­kra­ti­sche Dik­ta­tu­ren. Er unter­drück­te die Kri­tik an der ver­ra­te­nen Revo­lu­ti­on und ver­nich­te­te die Kritiker*innen vor allem inner­halb der sta­li­nis­ti­schen Gesell­schaf­ten. Bis heu­te dis­kre­di­tie­ren die Ver­bre­chen des Sta­li­nis­mus die frei­heit­li­che Idee des Sozialismus.

Die­se Ent­wick­lun­gen waren wesent­li­che Vor­aus­set­zun­gen für den Sieg des Faschis­mus 1933. Aber genau­so wich­tig war die Wei­ge­rung von KPD und SPD, zum Ende der Wei­ma­rer Repu­blik eine gemein­sa­me Ein­heits­front gegen den Faschis­mus auf­zu­bau­en. Erst dies mach­te den Weg frei für die Nazis und deren 12-jäh­ri­ge Terrordiktatur.

Lan­ge Schat­ten der Geschichte
Nach der Befrei­ung vom deut­schen Faschis­mus im Jahr 1945 konn­te die orga­ni­sier­te Arbeiter*innenbewegung in Deutsch­land ihre alte Stär­ke nicht wie­der erlan­gen. Hun­der­tau­sen­de Aktivist*innen waren durch Faschis­mus und Krieg ermor­det, demo­ra­li­siert oder trau­ma­ti­siert worden.

Auf die­sem, vom Faschis­mus berei­te­ten Boden konn­te in der BRD der Kapi­ta­lis­mus wie­der erstar­ken und in der DDR eine sta­li­nis­ti­sche Dik­ta­tur errich­tet wer­den. Bei­des hat­te mit den frei­heit­li­chen Ideen des Sozia­lis­mus nichts zu tun.

Auf­grund die­ser Nie­der­la­gen der orga­ni­sier­ten Arbeiter*innenklasse konn­te der Neo­li­be­ra­lis­mus sei­nen Sie­ges­zug antre­ten. Dabei benutz­te er zur Durch­set­zung sei­ner Ideo­lo­gie auch blu­tig-auto­ri­tä­re Metho­den wie z. B. 1973 in Chile.

Schließ­lich darf der Nie­der­gang des „sta­li­nis­ti­schen Blocks“ nicht ver­ges­sen wer­den. Die­ser wird bis heu­te von der kapi­ta­lis­ti­schen Pro­pa­gan­da als „Beweis“ dafür genutzt, dass Sozia­lis­mus nicht funk­tio­nie­re und der „demo­kra­ti­sche“ Kapi­ta­lis­mus das Bes­te aller Sys­te­me sei.

Dies alles trug zur Schwä­chung der Kampf­kraft und des Klas­sen­be­wusst­seins sowie dem Rück­gang sozia­lis­ti­scher Ideen in der Arbeiter*innenklasse bei.

Die Kri­se der Arbeiter*innenbewegung
Die Arbeiter*innenklasse ist die ein­zi­ge gesell­schaft­li­che Kraft, die den kapi­ta­lis­ti­schen Irr­sinn been­den und durch eine sozia­lis­ti­sche und öko­lo­gi­sche Räte­de­mo­kra­tie erset­zen könnte.

Kund­ge­bung MA-RX 200 in Mann­heim, 6. Mai 2018 (Foto:Avanti²)Wie sonst soll­te eine Güter-Pro­duk­ti­on, die nicht den Pro­fit, son­dern Mensch und Natur in den Mit­tel­punkt stellt, orga­ni­siert wer­den kön­nen, wenn nicht durch die „Pro­du­zen­ten“, d. h. die Arbei­ten­den, selbst?

Aller­dings hat dies zur Vor­aus­set­zung, dass sich die Arbeiter*innenklasse ihrer Klas­sen­la­ge, ihrer Kraft und ihrer Mög­lich­kei­ten bewusst ist und über die Idee einer ande­ren Gesell­schaft ver­fügt. Die­ses Klas­sen­be­wusst­sein ist auf Mas­se­ne­be­ne nicht vorhanden.

Neue Nie­der­la­gen
In den letz­ten Jahr­zehn­ten gab es ver­schärf­te Angrif­fe auf die sozia­len und poli­ti­schen Rech­te der Arbeiter*innenklasse sowie einen poli­ti­schen und orga­ni­sa­to­ri­schen Nie­der­gang ihrer Orga­ni­sa­tio­nen. Dies hat zu exis­ten­zi­el­ler Unsi­cher­heit und zu wei­te­rer poli­ti­scher Des­ori­en­tie­rung geführt.

Das feh­len­de Klas­sen­be­wusst­sein erschwert die kol­lek­ti­ve Gegen­wehr der Arbeiter*innenklasse. Selbst inner­halb gewerk- schaft­lich gut orga­ni­sier­ter Schich­ten führt dies zu Indi­vi­dua­li­sie­rung, Ent­so­li­da­ri­sie­rung und Zer­stö­rung der kol­lek­ti­ven Iden­ti­tät als Klas­se. So kom­men zu den „alten“ Nie­der­la­gen neue hinzu.

Die­se All­tags­er­fah­rung grei­fen die bür­ger­lich-neo­li­be­ra­len Ideo­lo­gen auf und erklä­ren die­se zum alter­na­tiv­lo­sen „Nor­mal­zu­stand“: Jede® kämpft für sich allein und gewinnt oder schei­tert allein.

Wenn aber gemein­sa­me und soli­da­ri­sche Gegen­wehr kaum mehr mög­lich zu sein scheint, bleibt am Ende nur noch der indi­vi­du­el­le (wirt­schaft­li­che) Erfolg oder das gemein­sa­me Tre­ten auf noch Schwä­che­re. Nicht zuletzt dies begüns­tigt den Auf­stieg rech­ter, natio­na­lis­ti­scher und auto­ri­tä­rer Ideologien.

Aus­ge­hen von dem was ist …
Doch auch wenn Nie­der­la­gen und Ent­täu­schun­gen schwer wie­gen, so kommt es doch immer wie­der zu betrieb­li­chen und gesell­schaft­li­chen Bewe­gun­gen und Kämpfen.

Die­se besei­ti­gen nicht unmit­tel­bar die Unter­schie­de hin­sicht­lich der gemach­ten Lebens- und Arbeits­er­fah­run­gen, des Wis­sens und des Bewusst­seins der betei­lig­ten Men­schen. Sie bau­en auch nicht „spon­tan“ die Brü­cke zwi­schen dem „bestehen­den“ Bewusst­sein auf der einen Sei­te und der Not­wen­dig­keit, den Kapi­ta­lis­mus abzu­schaf­fen, auf der anderen.

Aber in ihnen kön­nen die Ver­ein­ze­lung über­wun­den sowie kol­lek­ti­ve und soli­da­ri­sche Akti­ons­for­men erfah­ren wer­den. In Ihnen kann anti­ka­pi­ta­lis­ti­sches Bewusst­sein auf brei­te­rer Ebe­ne ent­ste­hen. In ihnen kön­nen sich neue Aktivist*innen „her­aus­bil­den“.

Brü­cken bauen …
Brü­cken las­sen sich nur bau­en, wenn es gelingt, sozia­lis­ti­sche Ideen, poli­ti­sche For­de­run­gen und prak­ti­sche Arbeit zu einer Ein­heit zu ver­schmel­zen. Fol­gen­de Punk­te sind dafür wichtig:

1. Auf­klä­rung über die viel­fäl­ti­gen Kri­sen des glo­ba­len Kapi­ta­lis­mus und davon die Not­wen­dig­keit ablei­ten, das Pro­fit­sys­tem zu überwinden.

2. Pro­pa­gie­rung der Idee einer sozia­lis­ti­schen und öko­lo­gi­schen Rätedemokratie.

3. For­de­run­gen unter­stüt­zen und /oder ent­wi­ckeln, die eine unmit­tel­ba­re Ant­wort auf die drän­gends­ten Pro­ble­me der Arbeiter*innenklasse geben.

4. For­de­run­gen popu­la­ri­sie­ren und in einem Akti­ons­plan so mit­ein­an­der ver­knüp­fen, dass sie in ihrer Dyna­mik und Logik letzt­end­lich das kapi­ta­lis­ti­sche Sys­tem in Fra­ge stellen.

5. Dabei reicht es nicht aus, „klu­ge“ For­de­run­gen zu Papier zu brin­gen. For­de­run­gen wer­den letzt­end­lich nur wirk­sam, wenn sie von Bewe­gun­gen auf­ge­grif­fen wer­den und die­sen zusätz­li­chen „Schub“ geben. Dazu ist es not­wen­dig, in und mit den Bewe­gun­gen soli­da­risch zusammenarbeiten.

… eine soli­da­ri­sche Front schaffen
Letzt­end­lich muss es das Ziel sein, die fort­schritt­li­chen und kämp­fe­ri­schen Ker­ne inner­halb und außer­halb der Arbeiter*innen- klas­se in einer gemein­sa­men „sozia­len Front“ zusammenzuführen.

Eine Front, die gegen jede Spal­tung der arbei­ten­den Klas­se, für deren gemein­sa­me Inter­es­sen, für voll­stän­di­ge Unab­hän­gig­keit von Staat und Kapi­tal sowie für gren­zen­lo­se inter­na­tio­na­le Soli­da­ri­tät eintritt.

Dabei muss beim Auf­bau einer sol­chen Front gel­ten: Strik­te Ori­en­tie­rung auf die jewei­li­ge Basis, För­de­rung von Selbst­or­ga­ni­sa­ti­on und Eigen­ak­ti­vi­tät, Auf­bau brei­ter basis­de­mo­kra­ti­scher Struk­tu­ren (Räte, Kom­mis­sio­nen usw.).

Eine sol­che Front bie­tet die Chan­ce, die zur­zeit noch ver­ein­zel­ten Kräf­te zu bün­deln. Und sie könn­te neue Hoff­nung schaf­fen und den Kampf für eine ande­re, bes­se­re Welt wie­der auf die Tages­ord­nung setzen.


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