Die Lobbystrategien der deutschen Automobil- und Chemiekonzerne
Referentin: Nina Katzemich, seit 9 Jahren EU-Expertin von LobbyControl
Donnerstag, 12. Juli 2018, 19:30 Uhr
Gewerkschaftshaus, Ludwigshafen, Kaiser-Wilhelm-Str. 7
(Nähe Zollhofstr., 7 Min zu Fuß von S-Bahnhof Lu-Mitte)
Geld schafft Macht - und bedroht die Demokratie.
In Brüssel und Berlin arbeiten tausende Lobbyisten daran, Gesetze im Sinne ihrer Auftraggeber zu beeinflussen.
LobbyControl setzt sich seit 10 Jahren für Kontrolle, Transparenz und klare Schranken der Einflussnahme auf Politik und Öffentlichkeit in Deutschland und Europa ein. Erfolgreich wurde mittlerweile die Mitarbeit von Lobbyisten in Ministerien eingedämmt, die Nebeneinkünfte von Abgeordneten transparenter gemacht, und der nahtlosen Wechsel von der Politik in die Wirtschaft erschwert. Aktuell geht es um die Durchsetzung eines Lobbyregisters
Nina Katzemich wird uns von ihren Beobachtungen der Chemie- und der Automobilbranche in Brüssel berichten. Für beide Industrien gilt, dass sie in Brüssel extrem gut vertreten, bestens vernetzt und ausgesprochen durchsetzungsfähig sind. Kein Wunder, die meisten Gesetze, die für diese Industrien von Bedeutung sind, werden auf EU-Ebene gemacht. Zur Not gibt es die Bundesregierung. Die legte schon des öfteren unverhüllt und massiv ihr Veto in Brüssel zugunsten vor allem der Autoindustrie ein.
Nina Katzemich wird davon erzählen, mit welchen Lobbystrategien die Großkonzerne sich in den vergangenen Jahren gegen Regulierung aus der EU gewehrt haben - häufig mit Erfolg - aber auch nicht immer.
Ein wichtiger Aspekt ist z.B. die Expertise. Die EU greift häufig auf das Expertenwissen von Industrievertretern zurück, ohne ausreichend zu berücksichtigen, dass es sich nicht um die Meinung von neutralen Experten handelt.
Eine andere Lobby-Methode, insbesondere der Chemieindustrie , ist die Vereinnahmung von Wissenschaftlern, und der Wissenschaft als solcher. Forscher, die zu anderen Ergebnissen kommen, werden als unwissenschaftlich verunglimpft; Universitäten werden gesponsert, Studien in Auftrag gegeben, Stiftungen gegründet und vieles mehr.
Eintritt frei, Spenden erwünscht
Kontakt: attac Ludwigshafen, Tel.: 0621 568605
http://www.attac-netzwerk.de/ludwigshafen-am-rhein/regionalgruppe-ludwigshafen-am-rhein/