H. N.
In der Öffentlichkeit ist der Asbest-Skandal kaum bekannt. Mehr als 2,5 Millionen Menschen sind hierzulande bisher mit Asbest in Berührung gekommen. Zwar ist der Stoff offiziell seit 1993 in Deutschland verboten, aber erst jetzt ist ein Höchststand der durch Asbestfasern verursachten Krebserkrankungen zu verzeichnen. Die genaue Zahl der Asbesttoten ist bezeichnenderweise nicht bekannt. Wahrscheinlich sind es jedoch mehrere Tausend pro Jahr.
Todkranke Asbestopfer müssen auch heute noch um ihre Rechte kämpfen. Nur etwa 40 % der angezeigten asbestbedingten Berufskrankheiten werden anerkannt.
Am Rande des „Nationalen Asbestdialogs“ hat deshalb am 25. September in der Berliner Invalidenstraße erstmals eine öffentliche Protest- und Infoaktion stattgefunden. Dazu aufgerufen hatte der Bundesverband der Asbestose Selbsthilfegruppen / Verband der Asbestopfer in Deutschland. Den Anstoß dazu hatten Mannheimer Metaller gegeben. Mit Transparenten und Flugblätter klärten die rund 30 Aktiven über die tödlichen Gefahren von Asbestfasern und die extreme Lage der Opfer auf.