Kapitalismus zerstört durch Wachstumswahn
R. S.
Das Mantra der FreundInnen des Kapitalismus heißt „Wachstum“ – koste es Mensch und Natur, was es wolle. Hauptsache die Profitmaximierung funktioniert. Wir haben im Folgenden einige aktuelle Kurzinfos zum Wachstumswahn des herrschenden Wirtschaftssystems zusammengefasst.
Digitalisierung als Stromfresser
Laut Professor Tilman Santarios (TU Berlin) verbraucht das Internet weltweit rund 10 % des Stroms. Bis 2030 könnten es laut Prognosen 30 % sein.
Ein einziges selbstfahrendes Auto kann pro Tag locker 4.000 Gigabyte (GB) an Daten generieren. Sie müssen alle über das Netz geleitet werden. Diese ungeheuren Datentransfers fressen nicht nur jede Menge Energie, die digitalen Infrastrukturen verbrauchen auch riesige Mengen an natürlichen Ressourcen.
Wer in der Straßenbahn Videos streamt, hat fast den gleichen Energieverbrauch wie jemand, der mit dem Auto daneben fährt. [Quellen: Tagesschau vom 26.08.2019, FR vom 27.01.2020.]
Immer mehr Datenvolumen
Im vergangenen Jahr hat sich die Kommunikation noch weiter in den mobilen Bereich verlagert. In 2019 wurden in Deutschland insgesamt 2,77 Milliarden GB im Mobilfunk verbraucht (2018: 1,99 Milliarden GB). Ein einzelner Mensch könnte damit mehr als 4 Millionen Jahre am Stück Musik streamen. [Quelle: FR vom 10.02.2020.]
Laut www.techbook.de errechnete das Lawrence Berkeley National Laboratory (2008) 13.000 Wattstunden (Wh) je Gigabyte übertragenem Datenvolumen. Der Verbrauch steigt auf das Fünffache an, wenn die Daten mobil übertragen werden (Basis 3G/4G) [Quelle: www.srf.ch (13.02.2013).]
Irrsinn Bitcoin
In 2018 verbrauchten die Rechner, die die digitale Währung Bitcoin erstellen, etwa 45,8 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr (TU München, Juni 2019). Dies führt der Studie zufolge zu einem jährlichen Ausstoß von 22 bis 23 Millionen Tonnen Kohlendioxid. Der Guardian schrieb am 17.01.2018, dass die Krypto-Währung so viel CO2 pro Jahr produziert wie 1 Million Transatlantikflüge und etwa 60 Terawattstunden Strom pro Jahr verbraucht.
Die Schwankungsbreite bei der Berechnung ist enorm und reicht von 23-188 Terrawattstunden (www.basicthinking.de). Die Wirtschaftswoche vom 24.11.2019 schätzte 73 Terrawattstunden im November 2019. Der weltweite Stromverbrauch pro Jahr in Terrawattstunden beträgt 20.860, in der Schweiz 58, in Deutschland 537 (die Werte für Länder und weltweit beziehen sich auf 2016). Ein Terabyte entspricht 1 Billion (1012) Byte. [Quelle: BUND-rvso.de (13.06.2019).]