E. B.
Am 23. Mai 2020 fand auch in Mannheim ein erneuter Aktionstag Seebrücke statt. Damit sollte deutlich gemacht werden, dass die Menschen in den europäischen Flüchtlingslagern zu uns gehören.
In dem Aufruf von Seebrücke heißt es: „Während über 150 Städte [darunter Mannheim] sich in Deutschland aufnahmebereit erklärt haben, holte die Bundesregierung kürzlich gerade einmal 47 Minderjährige aus dem Lager Moria auf Lesbos nach Deutschland.“ Wenn der deutsche Staat in kürzester Zeit 200.000 deutsche TouristInnen zurückholen und 80.000 ErntehelferInnen für die deutsche Landwirtschaft einfliegen lassen könne, zeige er deutlich seine Prioritäten: „Das Leben der Geflüchteten ist ihm [fast] nichts wert.“
Mehrere Zehntausend sind dem tödlichen Corona-Virus in Lagern und Sammelunterkünften schutzlos ausgeliefert. Dort können Mindestabstände und Hygienevorschriften nicht eingehalten werden.
Ab 15 Uhr gab es Aktionsposten am Alten Messplatz, am Paradeplatz, am Plankenkopf und am Ehrenhof. Um 17 Uhr fand dann eine Kundgebung mit rund 120 TeilnehmerInnen und zahlreichen „Zaungästen“ aus der Bevölkerung am Marktplatz statt. Die ISO Rhein-Neckar unterstützte die Aktion.