B.G.
Der Möbelhauskonzern XXXL (Mann-Mobilia) hat am 1. Februar 2016 zugeschlagen - „brutalstmöglich“. 99 KollegInnen des Zentrallagers in der Mannheimer Niederlassung erhielten vor Arbeitsbeginn ihre „Freistellungs“-Schreiben“. Dies alles geschah ohne Ankündigung und ohne Beachtung des Betriebsverfassungsgesetzes. Unter den Gekündigten dabei ist mehr als die Hälfte der Betriebsratsmitglieder. „Sicherheitskräfte“ hinderten die betroffenen KollegInnen am Aufsuchen ihrer Arbeitsplätze.
Die Gewerkschaft ver.di und der Betriebsrat forderten umgehend die sofortige Rücknahme der „Freistellungen“ und kündigten den Kampf für die Arbeitsplätze am Standort Mannheim an.
Seitdem hat sich in Mannheim und der Region eine starke Empörung über die Machenschaften von XXXLutz entwickelt - und eine beachtliche Solidaritätsbewegung.
Zunächst haben die betroffenen XXXL-KollegInnen gemeinsam mit dem zuständigen ver.di-Fachbereich Einzelhandel vor dem Möbelhaus am Viernheimer Kreuz protestiert. Am 3. Februar haben sie vor Ort die Unterstützung der IG Metall Mannheim und von 300 GE-KollegInnen erhalten.
Das Arbeitsgericht Mannheim musste sich am 16. Februar mit dem Antrag des Betriebsrats auf einstweilige Verfügung gegen XXXL befassen. Mehr als einhundert KollegInnen nahmen den ablehnenden Spruch der Kammer unter Richter Willer mit Empörung auf.
Das Zukunftsforum Gewerkschaften Rhein-Neckar veranstaltete am 17. Februar im Gewerkschaftshaus einen Abend zum Skandal bei XXXL. 250 KollegInnen erklärten ihre Solidarität mit den Gekündigten. Der Betriebsratsvorsitzende Tom Becker kündigte weiteren rechtlichen und politischen Widerstand an.
Am 27. Februar schließlich beteiligten sich rund 400 KollegInnen an der Protestaktion von ver.di auf dem Paradeplatz. Aus vielen Betrieben nahmen Delegationen teil (Benz, Bombardier, Eichbaum, GE, John Deere, Mercedes-Niederlassung …).
XXXL ist derzeit die vorderste Frontlinie der Angriffe auf Beschäftigte, Betriebsräte und Gewerkschaften in der Region. Wenn der Lutz-Konzern erfolgreich bekämpft werden soll, muss jetzt aber die Gegenwehr noch viel stärker werden.