Nie ver­ges­sen: die Solidarität!

But­ter statt Kanonen!

 

H. N.

Die Bie­der­män­ner und Brand­stif­ter die­ser Welt igno­rie­ren immer dreis­ter Men­schen­rech­te und Völ­ker­recht. Sie set­zen auf ein „Recht des Stärkeren“.

Kundgebung in Mannheim, 1. Mai 2020. (Foto: Barabara Straube, Bearbeitung: Avanti².)

Kund­ge­bung in Mann­heim, 1. Mai 2020. (Foto: Bar­ab­a­ra Strau­be, Bear­bei­tung: Avanti².)

Hier­zu­lan­de pro­pa­gier­te es vor allem der Jurist Carl Schmitt, ein Anti­se­mit und Faschist. Bereits in sei­ner Poli­ti­schen Theo­lo­gie von 1922 schrieb er: „Sou­ve­rän ist, wer über den Aus­nah­me­zu­stand ent­schei­det. […] Der Aus­nah­me­fall offen­bart das Wesen der staat­li­chen Auto­ri­tät am klars­ten […] die Auto­ri­tät beweist, dass sie, um Recht zu schaf­fen, nicht Recht zu haben braucht.“

Offen­kun­dig ori­en­tie­ren sich Auto­kra­ten, auto­ri­tä­re Poli­ti­ker, Super­rei­che und Wirt­schafts­bos­se welt­weit an die­ser Leit­li­nie, oft, ohne je selbst eine Zei­le von Schmitt gele­sen zu haben.

Drecks­ar­beit“ und Atombomben
Nach den Angrif­fen der israe­li­schen Kriegs­ma­schi­ne­rie auf die Atom­an­la­gen des ira­ni­schen Regimes und ande­re Zie­le zeig­te sich der Ex-Black­ro­cker und jet­zi­ge Bun­des­kanz­ler Merz sehr beein­druckt. Er lob­te die­se völ­ker­rechts­wid­ri­gen Atta­cken: „Das ist die Drecks­ar­beit, die Isra­el macht – für uns alle.“

Doch damit nicht genug. Innen­mi­nis­ter Dob­rindt (CSU) pro­fi­liert sich nicht nur durch ille­ga­le Abwei­sun­gen von Geflüch­te­ten ganz im Sin­ne der AfD, son­dern er sicher­te Isra­els Regie­rungs­chef, dem Kriegs­ver­bre­cher Netan­ja­hu, die anhal­ten­de Soli­da­ri­tät der BRD zu.

Der in Kor­rup­ti­ons­skan­da­le ver­wi­ckel­te CDU-Frak­ti­ons­chef Spahn ver­stärk­te die­sen eis­kalt berech­ne­ten Rausch der „Kriegs­tüch­tig­keit“ noch wei­ter. Ende Juni for­der­te er in dem rech­ten Sprin­ger-Blatt Welt am Sonn­tag: „Wir soll­ten eine Debat­te über einen eigen­stän­di­gen euro­päi­schen nuklea­ren Schutz­schirm füh­ren. Und das funk­tio­niert nur mit deut­scher Führung“.

Mit ihren zyni­schen Sprü­chen beschleu­ni­gen Merz, Dob­rindt und Spahn den durch die Bun­des­tags­wah­len ver­schärf­ten Rechts­ruck weiter.

Ent­fes­sel­ter deut­scher Imperialismus
Mit ihrer Poli­tik der finan­zi­ell fak­tisch unbe­grenz­ten Auf­rüs­tung, Mili­ta­ri­sie­rung und Kriegs­trei­be­rei for­ciert die Koali­ti­on aus CDU/CSU und SPD die Ent­fes­se­lung des deut­schen Impe­ria­lis­mus nach außen wie nach innen.

Laut den am 24. Juni 2025 vor­ge­leg­ten Eck­wer­ten für die kom­men­de Haus­halts­pla­nung soll der „Ver­tei­di­gungs­haus­halt“ von 62,4 Mrd. € in 2025 auf 152,8 Mrd. € in 2029 wei­ter anstei­gen. Hin­zu­kom­men sol­len dann die eben­falls von der „Schul­den­brem­se“ aus­ge­nom­me­nen Mit­tel für Zivil- und Bevöl­ke­rungs­schutz (2,3 Mrd.), Geheim­diens­te (2,4 Mrd.), IT-Sicher­heit (1,7 Mrd.) und Waf­fen­lie­fe­run­gen vor allem an die Ukrai­ne (8,5 Mrd.).

In Sum­me wären dies 167,8 Mrd. € bzw. 3,5 % des „Brut­to­in­lands­pro­dukts“ (BIP) in 2029. Dazu müss­ten noch die Gel­der für mili­tä­ri­sche Infra­struk­tur­aus­ga­ben in Höhe von 1,5 % des BIP addiert wer­den. Ins­ge­samt wür­de dann also 2029 rund 240 Mrd. € oder 41,8 % des geplan­tem Gesamt­haus­halts von 573,8 Mrd. € für „Ver­tei­di­gung“ ausgegeben!

DGB-Demo in Mannheim, 1. Mai 2025. (Foto: Privat.)

DGB-Demo in Mann­heim, 1. Mai 2025. (Foto: Privat.)

Auf­klä­rung und Widerstand!
Es stel­len sich da wenigs­ten zwei klei­ne Fra­gen. Ers­tens: Wer oder was soll in einem „moder­nen“, gar mit Atom­waf­fen geführ­ten Krieg „ver­tei­digt“ wer­den? Wohl kaum die fast 83 Mil­lio­nen Men­schen, die nicht zur klei­nen Klas­se der 678.000 Rei­chen und 3.900 Super­rei­chen gehö­ren. Letz­te­re besit­zen allein 27 % des gesam­ten Finanz­ver­mö­gens. Und zwei­tens: Wer soll das bezah­len? Nach dem Wil­len der Regie­rung Merz/Klingbeil jeden­falls nicht die­se 682.000 Mil­lio­nä­re und Mil­li­ar­dä­re, denen sie ganz beson­ders ver­pflich­tet ist.

Kano­nen statt But­ter“ hieß es bereits im Faschis­mus. Die­sen Nazi-Slo­gan grei­fen gut bezahl­te Pro­pa­gan­dis­ten der Mili­ta­ri­sie­rung wie die VWL-Profs und „Poli­tik­be­ra­ter“ Fuest (Ifo-Insti­tut) und Schul­a­rick (Insti­tut für Weltwirtschaft/IfW) skru­pel­los auf.

Fuest sag­te laut Tages­schau: „Kano­nen und But­ter – das wäre schön, wenn das gin­ge. Aber das ist Scha­raf­fen­land. Das geht nicht. Son­dern Kano­nen ohne But­ter.“ Schul­a­rick mein­te im Spie­gel „Mit­tel­fris­tig wird kein Weg dar­an vor­bei­füh­ren, har­te Bud­get­ent­schei­dun­gen zwi­schen ‚Kano­nen und But­ter‘ zu treffen.“

Es liegt an uns allen, über die­sen – für weni­ge sehr pro­fi­ta­blen und für die über­gro­ße Mehr­heit extrem gefähr­li­chen und teu­ren – Irr­sinn auf­zu­klä­ren, ihn zu bekämp­fen und zu stoppen!

Aus Avan­ti² Rhein-Neckar Juli/August 2025
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