Der 1. Mai steht in Mannheim und der Region unter dem Zeichen verschärfter Angriffe des Kapitals. Das bezeugen Namen wie ABB, Bombardier, Daimler, Freudenberg, GE, Goodyear, Halberg, Mann + Hummel, Scout, Siemens und XXXL. Sie sind für die Vernichtung tausender von Arbeits- und Ausbildungsplätzen verantwortlich.
XXXL macht Schule
Auch Goodyear orientiert sich jetzt an der Strategie von XXXL. Der Konzern plant, rund 2.200 Beschäftigte fast aller deutschen Werke in eine eigene Gesellschaft zu überführen – die GDTM GmbH & Co. KG (Goodyear Dunlop Tires Manufacturing GmbH & Co. KG).
Ausgenommen von diesem Vorhaben ist Philippsburg, wo die Produktion vor der Schließung steht, und die Fertigung in Hanau.
Die neue Gesellschaft („NewCo“) verfügt nur noch über „ihr“ Personal. Ansonsten besitzt sie nichts. Sie muss Maschinen, Anlagen, Gebäude, Grundstücke und anderes von der Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH mit Sitz in Hanau anmieten.
Dadurch kann dann die Hanauer GmbH über ihre Verrechnungspreise ein noch viel größeres Drohpotential als bisher gegen Belegschaften, Betriebsräte und Gewerkschaften aufbauen. Bei künftigen Verhandlungen über Interessenausgleich und Sozialplan wird dann „zufällig“ bei der „NewCo“ erstmal kein Geld da sein. XXXL lässt grüßen.
Was tun?
Ohne massiven politischen Druck auf Goodyear und andere Konzerne werden diese Angriffe nicht gestoppt werden. Denn diese Kapitalisten haben begonnen, eine brutale Strategie umzusetzen. Nicht nur aus „wirtschaftlichen“, sondern vor allem auch aus politischen Gründen.
Sie bekämpfen aktive Betriebsräte und die gewerkschaftliche Organisierung. Rechte für Beschäftigte, Betriebsräte und Gewerkschaften sehen sie als Behinderung ihrer Profitmaximierung an. Sie wollen möglichst Ausbeutung pur.
Gegen diesen Klassenkampf von oben hilft kein Kuschelkurs. Der bequeme Traum von der „Sozialpartnerschaft“ wird sonst in einem Alptraum enden.
Erforderlich ist jetzt die Organisierung betrieblichen und betriebsübergreifenden Widerstands. Erforderlich ist ein allgemeiner gewerkschaftlicher Kampf für unsere Rechte und gegen Arbeitsplatzvernichtung.
Warum fordern wir nicht gemeinsam die Einhaltung des Grundgesetzes ein: ‚Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen. Eine Enteignung ist … zum Wohle der Allgemeinheit zulässig‘. (Artikel 14 GG.)
Warum kämpfen wir deshalb nicht auch für ein Verbot von Entlassungen?
Nicht die Menschen müssen der Wirtschaft, sondern die Wirtschaft muss den Menschen dienen!
Solidarischen Widerstand organisieren!
Nach der Zerschlagung des früheren Alstom-Werkes ist klar: Die KollegInnen in den bedrohten Betrieben, ihre Betriebsräte und Gewerkschaften müssen aktiver werden. Sonst werden viele in ungeschützten Verhältnissen, in Erwerbslosigkeit und Armut aufwachen.
Es gibt nur eine reale Chance: mit langem Atem solidarischen Widerstand organisieren.
Notwendig für unseren Erfolg ist es, Druck aufzubauen und die Kräfteverhältnisse zu unseren Gunsten zu ändern. Dazu braucht es aktive „kämpferische Kerne” in den Betrieben.
Das Kapital überschreitet tagtäglich den Rahmen der vorgegebenen Legalität. Warum sollten wir nicht genauso kreativ unsere Rechte verteidigen?
Entscheidend ist es, nicht bloß wirksame Aktionsformen zu entwickeln, sondern gut überlegt alle unsere Kampfmittel zum richtigen Zeitpunkt einzusetzen.
Nur so können wir unsere Recht und unsere Arbeits- und Ausbildungsplätze verteidigen. Nur so können wir auch eine Alternative zu Resignation und Anpassung entwickeln Und gleichzeitig können wir glaubwürdig Rassismus und braunem Populismus entgegentreten.
Unsere Alternativen sind besser!1. Arbeit und Ausbildung haben Vorrang vor Profiten. Deshalb: |