Philippe Poutou ist dabei
E. B.
Im letzten Moment ist es dem entlassenen Fordarbeiter Philippe Poutou und der NPA gelungen, die formelle Zulassung für die erste Runde der französischen Präsidentschaftswahl am 10. April 2022 zu erhalten.
Dieser Erfolg ist vor allem das Ergebnis einer enormen, monatelangen Anstrengung hunderter Genossinnen und Genossen. Sie haben landauf und landab die Rathäuser kleiner Orte besucht, um die 500 vorgeschriebenen Stützunterschriften von gewählten offiziellen Amtsträgern zu erhalten.
Der amtierende Staatspräsident Macron hat sich dieses Mal erfolgreich vor einem TV-Duell mit dem schlagfertigen Poutou gedrückt. Somit ist der Kandidat der NPA auf Einzelinterviews meist mit privaten Fernsehsendern angewiesen, um sein revolutionäres Programm einem Millionenpublikum vorstellen zu können.
Gerade in den letzten Tagen muss sich Philippe dabei gegen ständige Unterbrechungen durch Moderator*innen wehren und energisch einfordern, dass er eine Frage auch beantworten kann, bevor ihm eine neue gestellt wird.
Als großen Erfolg bewertet die NPA das Interesse an den Wahlveranstaltungen im ganzen Land. Selbst in kleineren Städten wollen jeweils mehrere hundert, oft sehr junge Menschen Poutou hören. Zudem erreichen die im Netz direkt übertragenen Meetings zehntausende weiterer Zuhörerinnen und Zuhörer.
Immer wieder kritisiert Philippe scharf die grenzenlose Jagd nach noch mehr Profiten. Sie führt, so Poutou, sowohl zur hemmungslosen Bereicherung der Herrschenden als auch zur zunehmenden Verarmung der arbeitenden Klasse. Je länger das Mensch und Natur zerstörende kapitalistische System weiterwirken könne, desto größere Katastrophen erzeuge es.
Der Bruch mit diesen Verhältnissen ist überfällig, davon sind Philippe und die NPA überzeugt. Aber er wird nicht in den Wahlurnen stattfinden. Sondern er wird überall dort vorbereitet, wo sich die Ausgebeuteten und Unterdrücken zusammenschließen und gemeinsam für ihre Interessen kämpfen. Dazu will Poutous Kandidatur ermutigen (www.poutou2022.org/).