Sofortiger Stopp des Ukraine-Kriegs!
K. S.
Das Motto des Mannheimer Bündnisses aus Friedensorganisationen, Gewerkschaften, DIDF, ISO und VVN-BdA lautete „Frieden - Gerechtigkeit - Solidarität - Klimaschutz. Friedenslogik statt Kriegslogik!“
Am 8. April 2023 beteiligten sich insgesamt rund 400 Menschen an der Demo in der Mannheimer Innenstadt. Eine kleinere Aktion folgte am 10. April mit dem Osterspaziergang am Coleman-Areal der US-Armee.
Der Bündnis-Aufruf hob hervor: „Jetzt braucht es eine Logik des Friedens aus Diplomatie statt Aufrüstung, zivilem Aufbau statt kriegerischer Zerstörung.“
Schon beim Auftakt auf dem Alten Meßplatz am Ostersamstag wurden deutliche Zeichen gegen Kriegstreiberei und Militarismus gesetzt. „Stoppt den Krieg! Krieg ist eine soziale und ökologische Katastrophe!“
Krieg als Mordsgeschäft
Maximilian Heßlein, Wirtschafts- und Sozialpfarrer des Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt, betonte in seiner Rede: „Von allem Anfang an nämlich ist die Friedensbewegung ja eine soziale Bewegung derjenigen, die von den Mächtigen in die Kriege geschickt werden, um dort für die zu kämpfen, die aus den Kriegen ihren Profit ziehen. Wir rufen aus: Nie wieder Krieg!”
Christoph Marischka, Informationsstelle Militarisierung in Tübingen, sprach es offen aus: „Wer weiter Waffen für die Ukraine fordert, der setzt auf einen Sieg durch Abnutzung auf dem Rücken zehntausender, vermutlich hunderttausender Leichen – auch und vor allem: ukrainischer Leichen.“
Die Friedensbewegung dagegen führe mit ihrem Kampf gegen den Krieg zugleich einen Kampf ums Ganze: „Wir stehen hier in der Tradition einer Friedensbewegung, die schon lange gegen Kolonialismus und Imperialismus, gegen die Aufrüstung auch der Grenzen, gegen den Extraktivismus, die Privatisierung der Gewinne und Auslagerung der Risiken, gegen Nationalismus und Rassismus gekämpft hat, für internationale Solidarität und globale Gerechtigkeit, und wer uns versucht, in die rechte Ecke zu stellen, der tut das ganz offensichtlich ganz überwiegend mit böser Absicht.“
Anschließend zog die Demonstration über den Paradeplatz zu den Kapuzinerplanken.
Russischen Angriffskrieg beenden
Bei der Abschlusskundgebung auf den Kapuzinerplanken vertrat Ralf Heller, Vorsitzender des DGB Mannheim/Rhein-Neckar und Betriebsratsvorsitzender des Mannheimer Klinikums, die Position des gewerkschaftlichen Dachverbandes: „Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften verurteilen den Überfall auf die Ukraine auf das Schärfste. […]
Wir fordern die russische Regierung auf, den Angriffskrieg endlich zu beenden, ihre Truppen zurückzuziehen und die territoriale Integrität der Ukraine wiederherzustellen.
Wir verurteilen alle Regierungen, die Unterdrückung, Gewalt und Folter als Mittel der Politik und Instrumente zur Sicherung ihrer Macht einsetzen!”
Rolle der Sozialen Verteidigung
Clemens Ronnefeldt vom Internationalen Versöhnungsbund zeigte danach auf, welche wichtige Rolle Aktionen der Sozialen Verteidigung in der Ukraine spielen und wie der „Westen“ den 10-Punkte-Plan von Istanbul blockierte. „In der Geschichte wurden Waffenstillstandsvereinbarungen in Kriegen häufig bereits begonnen, als noch Kämpfe im Gange waren.“
Hedwig Sauer-Gürth vom Friedensbündnis Mannheim beendete nach einem Grußwort der Bundestagsabgeordneten Gökay Akbulut (DIE LINKE) die Kundgebung, die musikalisch von ewo² mit Bernd Köhler (Gitarre und Gesang) und Joachim Romeis (Geige) in beeindruckender Weise unterstützt wurde.
In dem von der ISO Rhein-Neckar verteilten Flugblatt war zu lesen: „Um den Krieg beenden zu können, bedarf es einer starken Antikriegsbewegung hierzulande und international. Dadurch können wir den politischen und sozialen Druck erzeugen der die Bundesregierung von ihrem militaristischen Kurs abbringt.”
Der Mannheimer Ostermarsch zeigte, dass sich die Ziele der vielfältigen Friedensbewegung klären und der Konsens fester und breiter werden kann.