Neu­erschei­nung Trotz­ki Schrif­ten 4.1

Lite­ra­tur und Revolution

 

W.  F.

Trotz­ki reprä­sen­tiert die mar­xis­ti­sche Schu­le des Den­kens unver­fälscht, wie sie vor ihrer Kor­rup­ti­on durch die sozi­al­de­mo­kra­ti­schen und sta­li­nis­ti­schen Orga­ni­sa­tio­nen exis­tier­te“, schrieb sein Bio­graph Isaac Deutscher.

Leo Trotzki um 1914. (Foto: Gemeinfrei.)

Leo Trotz­ki um 1914. (Foto: Gemeinfrei.)

Bei der the­ma­tisch-chro­no­lo­gisch geord­ne­ten, kom­men­tier­ten Edi­ti­on Trotz­ki Schrif­ten han­delt es sich um die ers­te gro­ße deut­sche Werk­aus­ga­be. Die Tex­te wur­den aus dem Rus­si­schen neu über­setzt oder erschei­nen erst­mals in deut­scher Sprache.

Die in dem nun vor­lie­gen­den ers­ten Teil­band von Band 4 ent­hal­te­nen 69 Tex­te do- kumen­tie­ren Trotz­kis Ver­öf­fent­li­chun­gen zu Kunst und Kul­tur aus den Jah­ren 1900 bis 1916.

Die Band­brei­te der The­men ist enorm. Um nur eini­ge zu nen­nen: „Nietz­sches Phi­lo­so­phie des »Über­men­schen«“, „ Über Pes­si­mis­mus und Opti­mis­mus, das 20. Jahr- hun­dert und vie­les mehr“, „Über Ibsen“, „Die Poe­sie, die Maschi­ne und die Poe­sie der Maschi­ne“, „Unser Vater­land? Das zwan- zigs­te Jahr­hun­dert“ und nicht zuletzt „Die Intel­lek­tu­el­len und der Sozialismus“.

Der Autor
Leo Trotz­ki, revo­lu­tio­nä­rer Mar­xist aus der Gene­ra­ti­on Lenins und Luxem­burgs, wur­de 1879 als Sohn eines jüdi­schen Guts­be­sit­zers in der Ukrai­ne gebo­ren. 1900 wegen revo­lu­tio­nä­rer Akti­vi­tä­ten nach Sibi­ri­en ver­bannt, floh er ins Aus­land und arbei­te­te an Lenins Zeit­schrift Iskra mit.

1905 Vor­sit­zen­der des Peters­bur­ger Arbei­ter­rats, ent­wi­ckel­te er aus der Erfah­rung die­ser ers­ten rus­si­schen Revo­lu­ti­on sei­ne Theo­rie der „Per­ma­nen­ten Revo­lu­ti­on“. Nach neu­er­li­cher Ver­ur­tei­lung und Flucht leb­te er in den Jah­ren 1907 bis 1914 in Wien als poli­ti­scher Jour­na­list und Kul­tur­kri­ti­ker, in den Kriegs­jah­ren zunächst in Paris, dann – Anfang 1917 – in den USA.

Als Inter­na­tio­na­lis­ti­scher Kriegs­geg­ner schloss er sich im Som­mer 1917 – nach deren poli­ti­scher Neu­ori­en­tie­rung – den Bol­sche­wi­ki an. Wie­der­um Vor­sit­zen­der des Petro­gra­der Arbei­ter- und Sol­da­ten­rats, orga­ni­sier­te er den Okto­ber­auf­stand. Als Kriegs­kom­mis­sar schuf er 1918 die Rote Armee und führ­te sie zum Sieg über die Trup­pen der kon­ter­re­vo­lu­tio­nä­ren Wei­ßen und der impe­ria­lis­ti­schen Interventionisten.

Nach 1923 ent­fal­te­te sich zwi­schen Lin­ker Oppo­si­ti­on und Sta­lin-Grup­pe der Frak­ti­ons­kampf um Arbei­ter­de­mo­kra­tie, Indus­tria­li­sie­rung und Komintern-Politik.

1927 aus der Par­tei aus­ge­schlos­sen und nach Alma-Ata ver­bannt, wur­de Trotz­ki 1929 in die Tür­kei aus­ge­wie­sen. Dort sam­mel­te er die inter­na­tio­na­le Links­op­po­si­ti­on in der Hoff­nung auf eine Reform der Kom­in­tern. Nach dem kampf­lo­sen Sieg Hit­lers über die deut­sche Arbei­ter­be­we­gung begann Trotz­ki mit der Orga­ni­sa­ti­on einer neu­en, der IV. Inter­na­tio­na­le. 1940 ließ ihn Sta­lin durch einen NKWD-Agen­ten ermorden.


Buchumschlag Trotzki Schriften 4.1

Sub­skrip­ti­on

Trotz­ki Schrif­ten (Teil­band 4.1) Lite­ra­tur und Revo­lu­ti­on, 1900 - 1916, Her­aus­ge­ge­ben von Hel­mut Dah­mer, Wolf­gang Fei­kert, Juli­ja­na Ranc, 749 Sei­ten, Hard­co­ver mit Schutz­um­schlag, Sub­skrip­ti­ons­preis bis zum 31. März 2024: 60,00 €, ab 1. April 2024 70,00 €.
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Neu­er ISP Ver­lag GmbH Köln/Karlsruhe, Tel.: (0721) 31183, e-mail: mail­to, Inter­net: www.neuerispverlag.de.


Bereits erschie­nen und lieferbar

Schrif­ten 1: Sowjet­ge­sell­schaft und sta­li­nis­ti­sche Dik­ta­tur (1929-1940; zwei Teilbände)
Schrif­ten 2: Über Chi­na (1924-1940; zwei Teilbände)
Schrif­ten 3: Lin­ke Oppo­si­ti­on und IV. Inter­na­tio­na­le (1923-1934; drei Teilbände)
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Aus Avan­ti² Rhein-Neckar Novem­ber 2023
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